Falschgeld erkennen

Wie erkenne ich Falschgeld – darauf sollten Sie achten

Blüten. Falscher Zaster. Gefälschtes Geld. Jeder hat schon einmal davon gehört, die wenigsten haben es aber in den eigenen Händen gehalten.

Berechtigt also die Frage: Warum ist es überhaupt wichtig, zu wissen: wie erkenne ich Falschgeld?

Die Antwort ist relativ simpel. Wer Blüten erkennt und weitergibt, kann sich selbst strafbar machen.

Mit diesem Beitrag wollen wir dabei helfen, jegliche Zweifel über die Echtheit eines Geldscheins zu beseitigen. Auch wenn in der eigenen Firma immer mehr Kunden mit Karte bezahlen – so ist es dennoch nützlich, auch beim Bargeld auf Nummer sicher zu gehen.

Die Strafe, die bei Falschgeld droht

In München standen im August 2017 zwei Jugendliche vor Gericht, weil sie wochenlang falsche 50-Euro-Scheine in Clubs und Restaurants verjubelten. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, hatten die beiden die Banknoten im Darknet bestellt.

Fälle wie diese sind kein Einzelfall.

Das Eurosystem fischte laut der Deutschen Bundesbank im Jahr 2016 etwa 684.000 Blüten aus dem Zahlungsverkehr. In Deutschland war dies Falschgeld im Gesamtwert von 4,2 Millionen Euro. An der Spitze der gefälschten Scheine? 20-Euro- und 50-Euro-Scheine.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Für Fälscher sind die Gewinne relativ hoch, wenn der Schein akzeptiert wird. Zusätzlich sind diese Banknoten im täglichen Gebrauch üblich.

Ein Hunderter hingegen sorgt schnell einmal für Aufsehen.

Auch wenn im Jahr auf 10 000 Einwohner nur rund zehn Fälschungen kommen und die Wahrscheinlichkeit gering ist, eine Blüte zu erhalten: Wer zum Beispiel aufgrund seiner Firma vermehrt mit Bargeld in Kontakt kommt, sollte wissen, wie man den echten vom falschen Fünfziger unterscheiden kann.

Denn wer gefälschte Banknoten wissentlich weitergibt, begeht eine Straftat.

Eine kurze Geschichte über (gefälschtes) Geld

Der Euro ist seit dem Jahr 2002 im Umlauf. Die Europa-Serie, die seit 2013 schrittweise die erste Banknotenserie ersetzt, weist noch bessere Sicherheitsmerkmale auf.

Doch bis zu diesem hochentwickelten Zahlungsmittel war es ein weiter Weg. Das zeigt ein kurzer Rückblick auf die Geschichte des Geldes:

Schon vor Jahrtausenden benutzten die Menschen Gegenstände als Zahlungsmittel. Die Azteken bezahlten mit Kakaobohnen. Für vier Kakaobohnen erhielt man zum Beispiel einen Kürbis. Auf den Fidschi-Inseln verwendete man die Zähne von Pottwalen. Im alten Ägypten bezahlte man mit Getreide.

Die ersten Münzen wurden schließlich im 7. Jahrhundert in Lydien, der heutigen Türkei, geschlagen. Papiergeld löste ab dem 10. Jahrhundert in China die schweren Edelmetalle ab. Die englische Regierung erklärte Banknoten im Jahr 1833 zum gesetzlichen Zahlungsmittel.

Doch wo es Geld gibt, floriert auch das Falschgeld. Dessen Geschichte geht beinahe so weit zurück wie die des echten Zahlungsmittels. Der kaiserliche Finanzminister Felicissimus ließ in Rom im Jahr 271 n. Chr. Münzen fälschen und löste eine blutigen Revolte aus. 1925 erwirkte der Geldfälscher Artur Virgílio Alves dos Reis beinahe den Ruin der portugiesischen Wirtschaft.

Ausgefeilt und leicht zu prüfen – Sicherheitsmerkmale des Geldes

Die Banknoten-Technologie setzt daher vielerlei Sicherheitsmerkmale ein, um Geldfälschern einen Schritt voraus zu sein. Je ausgefeilter, desto besser. Diese lassen sich einfach und ohne Hilfsmittel mit einer Drei-Schritt-Methode überprüfen.

Und zwar:

  • Fühlen

  • Sehen

  • Kippen

Haben Sie einen 50-Euro-Schein zur Hand? Dann machen Sie gleich den Test.

Beim Fühlen geht es darum, das Papier mit den Fingern auf seine Echtheit zu prüfen. An den linken und rechten Enden sollten erhobene Rillen spürbar sein. Ein Relief ist ebenfalls auf dem Hauptmotiv, der Schrift und der Wertzahl zu bemerken. Bewegt man den Schein zwischen den Fingern, sollte er sich fest und griffig anfühlen. Voilà, das ist der erste Test.

Nun die zweite Methode. Das Sehen. Gegen das Licht betrachtet, sind drei Merkmale erkennbar. Das Wasserzeichen auf der Banknote bilden ein Porträt der Europa, die Wertzahl sowie das Hauptmotiv ab. Vertikal verläuft zudem der dunkle Sicherheitsfaden über den Schein. In weißer Schrift ist darauf die Wertzahl sowie das Eurozeichen sichtbar.

Das dritte Merkmal erscheint im Hologramm auf der rechten Seite. Das Fenster wird durchsichtig, ein Porträt der Europa ist zu sehen. Es ist von beiden Seiten der Banknote zu erkennen. Ist der zweite Test bestanden?

Zum letzten Test. Beim Kippen sind wieder diverse Merkmale prüfbar. Die Smaragdzahl beispielsweise. Links unten befindet sich die Wertzahl der Banknote. Beim Kippen bewegt sich auf dieser ein Lichtbalken auf und ab. Die Farbe wechselt zudem von Smaragdgrün zu Tiefblau. Im Hologramm auf der rechten Seite ist im Wechsel beim hin- und herbewegen unter anderem ein Euro-Symbol sowie die Wertzahl zu sehen.

Dies klingt kompliziert? Keine Panik.

Es ist nicht notwendig, jedes einzelne Merkmal akribisch zu überprüfen. Es empfiehlt sich jedoch, bei einem Verdacht auf Falschgeld mehr als einen Bereich zu kontrollieren.

Bei Zweifel kann der Schein auch in einer Bankfiliale getestet werden.

Ist man sich sicher, dass es sich um Falschgeld handelt, sollte die Polizei verständigt werden. Bestätigt sich der Verdacht, wird für die wertlose Banknote leider keine Entschädigung ausgegeben.

Mit Prüfstift Baumwollgehalt messen

Für weniger haptische Menschen gibt es noch eine weitere Option. Einen Prüfstift. Das Prinzip ist einfach: Geldscheine bestehen aus Baumwollfasern. Das technische Hilfsmittel misst den Baumwollgehalt.

Hierfür wird ein kurzer Strich auf den Schein gezeichnet. Verschwindet der Strich, enthält die Banknote Baumwolle. Bleibt er deutlich sichtbar, enthält er wahrscheinlich keine Baumwolle und es könnte sich um eine Fälschung handeln. Blüten aus dem Geldautomat?

Berechtigt ist auch die folgende Frage: Ist es möglich, dass am Geldautomaten Blüten ausgegeben werden?

Da gibt es zumindest eine gute Nachricht. Kreditinstitute sind gesetzlich verpflichtet, ihre Geldautomaten nur mit geprüften Geldscheinen zu bestücken. Zudem verfügen Automaten, an denen man Geld einzahlen und abheben kann, über eine spezielle Prüftechnik, die eine Ausgabe von Blüten verhindert.

Fazit:

Wenn man geschäftlich mit Bargeld in Kontakt kommt, kann es passieren, dass einmal eine Banknote verdächtig erscheint. Umso besser ist es, wenn man weiß, wie man Falschgeld erkennt. Dann gilt es, diese Punkte zu beachten:

  • Bei Zweifel verdächtige Geldscheine nicht annehmen

  • Drei-Schritt-Methode durchführen

  • Prüfstift einsetzen

  • Geldschein in einer Bankfiliale untersuchen lassen

  • Eindeutig als Falschgeld erkannte Scheine an die Polizei übergeben

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Julia Maehler