Crowdfunding in Deutschland: Was Gründer wissen müssen

Alles Wissenswerte zur Schwarmfinanzierung im Überblick.

Veröffentlicht • 21.11.2024 | Aktualisiert • 21.11.2024

Crowdfunding Tipps und Strategien

Crowdfunding in Deutschland: Was Gründer wissen müssen

Alles Wissenswerte zur Schwarmfinanzierung im Überblick.

Veröffentlicht • 21.11.2024 | Aktualisiert • 21.11.2024

Crowdfunding hat sich in den letzten Jahren zu einer immer beliebteren Finanzierungsform entwickelt – weltweit und auch in Deutschland. Gerade Gründer:innen und Start-ups bietet Crowdfunding eine attraktive Möglichkeit, Kapital zu beschaffen, um Projekte zu realisieren, Innovationen zu finanzieren oder neue Produkte auf den Markt zu bringen. Doch was ist Crowdfunding genau, wie funktioniert es und welche Plattformen sind in Deutschland besonders relevant? In diesem Blogbeitrag klären wir diese Fragen und geben Ihnen nützliche Tipps und Handlungsempfehlungen, wie Sie erfolgreich eine eigene Crowdfunding-Kampagne starten können.

Was ist Crowdfunding?

Für Gründer:innen und Unternehmen gibt es in Deutschland eine Vielzahl verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten: Angefangen bei der Eigenkapitalfinanzierung oder einer Fremdkapitalfinanzierung mit einem klassischen Bankkredit über Kapitalbeteiligungen durch Business Angels, Venture Capital und Private Equity, Mezzanine-Kapital (einer Mischform aus Eigen- und Fremdkapital), einen Börsengang (IPO), staatliche Fördermittel und Zuschüsse bis hin zu Darlehen von Freunden und der Familie. Eine weitere alternative und noch recht junge Finanzierungsform ist das Crowdfunding, bei dem eine Vielzahl von Menschen – die „Crowd“ – kleinere oder größere Beträge investiert, um ein Projekt, eine Geschäftsidee oder ein Unternehmen zu unterstützen. Im Gegensatz zu traditionellen Finanzierungsmethoden, bei denen beispielsweise Banken oder Investoren große Summen bereitstellen, kommt das Kapital beim Crowdfunding von einer Vielzahl von Unterstützer:innen, die meist über das Internet auf Crowdfunding-Plattformen zusammengebracht werden. Sie wird daher auch als Schwarmfinanzierung bezeichnet.

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Typische Beispiele sind die Finanzierung von Filmen, Büchern, technischen Gadgets oder Kunstprojekten. Im Gegenzug erhalten die Unterstützer:innen in der Regel keine finanziellen Gewinne oder Anteile am Unternehmen. Stattdessen bekommen sie symbolische oder materielle Belohnungen, wie etwa das fertige Produkt, das sie unterstützt haben, eine Erwähnung im Abspann eines Films oder andere Formen der Anerkennung. 

Schon gewusst? Ein frühes Beispiel der Schwarmfinanzierung ist die New Yorker Freiheitsstatue – dessen Sockel wurde durch etwa 160.000 Einzelspenden realisiert.

Welche Bedeutung hat Crowdfunding als Finanzierung?

Die besondere Bedeutung des Crowdfundings als Finanzierungsmethode liegt darin, dass viele kleine Beträge von zahlreichen Menschen eine beachtliche Summe ergeben können, um ein Projekt zu realisieren. Besonders vorteilhaft ist Crowdfunding dabei für alle, die kreative, innovative oder gemeinnützige Projekte umsetzen möchten, aber keinen Zugang zu klassischen Finanzierungsquellen wie Bankkrediten oder Wagniskapital haben.

Laut dem Marktforschungsinstitut Statista wird sich das Transaktionsvolumen im deutschen Crowdfunding-Markt im Jahr 2024 auf etwa 55,18 Millionen Euro belaufen. Das durchschnittliche Funding pro Kampagne beträgt dabei voraussichtlich 8.840 Euro. Für das Jahr 2028 wird sogar ein Gesamttransaktionsvolumen von 60,75 Millionen Euro erwartet, was einem jährlichen erwarteten Wachstum von 2,43 Prozent entsprechen würde.

Für Unterstützer:innen ist Crowdfunding mit einem vergleichsweise geringen Risiko verbunden. Zum einen sieht diese Art der Finanzierung vergleichsweise kleine Investitionen vor, für die Unterstützer:innen je nach Art des Crowdfundings auch keine finanzielle Gegenleistung erwarten. Zum anderen gilt das Prinzip: alles oder nichts. Das Geld fließt erst, wenn die komplette Funding-Summe erreicht wurde. Eine Auszahlung von Teilsummen ist nicht vorgesehen. Wird das Funding-Ziel nicht erreicht, gehen die Unternehmen leer aus.

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Welche Arten von Crowdfunding gibt es in Deutschland?

In Deutschland haben sich mehrere Formen des Crowdfundings etabliert. Diese unterscheiden sich in der Art der Gegenleistung oder der Kapitalbeteiligung, die den Unterstützer:innen für ihre finanzielle Hilfe geboten wird. 

Zu den wichtigsten Arten zählen:

  • Reward-based Crowdfunding (belohnungsbasiertes Crowdfunding)

  • Lending-based Crowdfunding (kreditbasiertes Crowdfunding oder Crowdlending)

  • Donation-based Crowdfunding (spendenbasiertes Crowdfunding)

Reward-based Crowdfunding (belohnungsbasiertes Crowdfunding)

Bei dieser Form des Crowdfundings unterstützen die Geldgeber:innen ein Projekt, ohne eine finanzielle Gegenleistung zu erwarten. Statt einer Rendite erhalten sie beim Reward-based Crowdfunding eine symbolische oder materielle Belohnung, beispielsweise eine besondere Erwähnung oder das fertige Produkt, das sie unterstützt haben, zu einem Sonderpreis. Diese Form des Crowdfundings ist besonders beliebt für kreative Projekte wie die Finanzierung eines Films, eines Albums, eines Buches oder technischen Gadgets. 

Lending-based Crowdfunding (kreditbasiertes Crowdfunding)

Beim kreditbasierten Crowdfunding, das auch als Lending-based Crowdfunding oder „Crowdlending“ bezeichnet wird, stellen die Unterstützer:innen Unternehmen oder Privatpersonen Kapital zur Verfügung, mit der Erwartung, dass es zu einem späteren Zeitpunkt zurückgezahlt wird – oft zuzüglich Zinsen. Im Prinzip werden beim Crowdlending also mehrere Kredite vermittelt, die sich in der Kreditsumme, der Laufzeit und der Verzinsung unterscheiden können. Während der Laufzeit der Kredite erhalten die Kreditgeber:innen monatliche Zins- und Tilgungszahlungen.

Diese Art des Crowdfundings wird häufig von Unternehmen genutzt, die Kapital benötigen, um ihre Geschäftstätigkeit auszubauen, aber zu herkömmlichen Krediten keinen Zugang haben. 

Donation-based Crowdfunding (spendenbasiertes Crowdfunding)

Die Form des Donation-based Crowdfundings wird in der Regel für gemeinnützige Projekte oder soziale Initiativen verwendet. Die Geldgeber:innen spenden Beträge, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Solche Kampagnen werden oft zur Finanzierung von Hilfsprojekten oder für gemeinnützige Organisationen verwendet.

Was ist der Unterschied zum Crowdinvesting?

Eine weitere Finanzierungsform, die ebenfalls auf die Unterstützung vieler Menschen setzt, ist das Crowdinvesting, das auch als Equity-based Crowdfunding – also beteiligungsbasiertes Crowdfunding – bezeichnet wird. Der grundlegende Unterschied liegt in der Art der Gegenleistung und dem Risiko für die Unterstützer:innen.

Beim Crowdinvesting investieren viele Menschen kleinere bis mittlere Beträge in ein Unternehmen oder Start-up, mit der Erwartung, eine finanzielle Rendite zu erzielen. Diese Form der Finanzierung ähnelt dem klassischen Investieren in Unternehmensanteile oder Beteiligungen. In der Praxis handelt es sich beim Crowdinvesting überwiegend um

  • Stille Beteiligungen

  • Partiarische (gewinnabhängige) Darlehen  

  • Genussrechte

Crowdinvesting wird meist von Start-ups und Unternehmen genutzt, die Risikokapital – beispielsweise für Wachstum oder Expansion – benötigen. Die Investoren erhalten Unternehmensanteile oder Anteile an den zukünftigen Gewinnen des Unternehmens im Gegenzug für ihre Investition. Alternativ können sie auch über sogenannte Nachrangdarlehen eine Verzinsung auf ihr investiertes Kapital erhalten. Entsprechend hoffen sie darauf, dass das Unternehmen erfolgreich wird und sie einen Anteil am Gewinn oder einen Wertzuwachs ihrer Beteiligung erhalten.

Beim Crowdinvesting tragen die Investoren ein höheres Risiko, da das investierte Kapital bei einem Scheitern des Unternehmens verloren gehen kann. Im Vergleich zum Crowdfunding besteht allerdings gleichzeitig die Möglichkeit, Anteile an einem Unternehmen zu erwerben, das Potenzial hat, stark zu wachsen und somit die Chance, hohe Renditen zu erzielen, wenn das Unternehmen erfolgreich ist.

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Welche Vorteile bietet Crowdfunding?

Crowdfunding ermöglicht es angehenden Selbstständigen und Unternehmen, vergleichsweise schnell und unkompliziert Kapital zu beschaffen. Im Vergleich zu traditionellen Finanzierungsquellen ist Crowdfunding oft ein schneller und unkomplizierter Prozess. Während Bankkredite oder Investoren-Verhandlungen regelmäßig schleppend und bürokratisch sind, kann eine Crowdfunding-Kampagne innerhalb weniger Wochen oder Monate gestartet und abgeschlossen werden. 

Zudem gibt es weniger Hürden in Form von Bonitätsprüfungen oder langwierigen Verhandlungen. Dies ist besonders vorteilhaft für Gründer:innen, die in der Anfangsphase Schwierigkeiten haben, Kredite zu bekommen oder keine Sicherheiten bieten können. Zudem entfällt beim Crowdfunding häufig die Notwendigkeit, Anteile am Unternehmen abzugeben.

Neben der schnellen und unkomplizierten Finanzierung von Innovationen, Projekten und Geschäftsideen bietet Crowdfunding weitere Vorteile. Sie dient beispielsweise auch der Marktvalidierung. Wenn viele Menschen bereit sind, in ein Produkt oder Projekt zu investieren, zeigt das, dass ein echtes Interesse und eine Nachfrage existieren. Zudem können Sie direktes Feedback von der Crowd erhalten, das Ihnen hilft, Ihr Produkt oder Ihre Geschäftsidee weiter zu verbessern, bevor sie auf den Markt kommt.

Gleichzeitig können Sie frühzeitig eine loyale Community rund um das Projekt oder Produkt aufbauen. Diese Unterstützer:innen fühlen sich oft emotional mit dem Projekt verbunden und fungieren als frühe Markenbotschafter:innen, die das Projekt in ihrem Netzwerk weiterempfehlen. Langfristig kann dies zur Kundenbindung beitragen und die Basis für ein nachhaltiges Geschäft legen.

Hinzu kommt, dass Crowdfunding-Plattformen eine hohe Sichtbarkeit bieten und als Marketinginstrument genutzt werden können. Eine gut durchgeführte Kampagne erzeugt Aufmerksamkeit in den Medien und sozialen Netzwerken. Crowdfunding kann somit als eine kostengünstige Möglichkeit zur Markenbildung und Kundenakquise betrachtet werden und gleichzeitig weitere Investoren oder Partner anziehen. 

Schritt-für-Schritt-Erläuterung: Wie funktioniert Crowdfunding?

Damit eine Crowdfunding-Kampagne gelingt und Sie die Vorteile der sogenannten Schwarmfinanzierung nutzen können, ist ein systematisches, gut durchdachtes Vorgehen erforderlich. Im Folgenden möchten wir Ihnen kurz die notwendigen Schritte erläutern. 

Schritt 1: Idee entwickeln und validieren

Bevor Sie Ihre Crowdfunding-Kampagne starten, sollten Sie Ihre Idee klar definieren und sicherstellen, dass sie das Potenzial hat, genügend Unterstützer:innen zu begeistern. Testen Sie Ihre Idee im Freundes- und Kollegenkreis oder in Ihrer Zielgruppe, um erste Reaktionen zu erhalten.

Schritt 2: Art des Crowdfundings und Plattform auswählen

Wählen Sie die passende Art und Plattform für Ihr Projekt. Überlegen Sie, welche Belohnungen oder Beteiligungen Sie den Unterstützer:innen im Gegenzug anbieten können. Je attraktiver die Gegenleistungen, desto eher sind Menschen bereit, Ihr Projekt zu unterstützen. Je nach Art der Gegenleistung und Zielgruppe bieten sich dann unterschiedliche Plattformen an.

Schritt 3: Projektseite erstellen

Gestalten Sie Ihre Projektseite ansprechend und informativ. Erstellen Sie ein Video, das Ihre Idee erklärt, und fügen Sie alle relevanten Informationen hinzu. Eine knackige Beschreibung, ein kurzes Pitch-Video und professionelle Produktfotos helfen Unterstützer:innen, sich ein Bild von Ihrem Vorhaben zu machen und erhöhen die Erfolgschancen Ihrer Kampagne erheblich.

Schritt 4: Finanzierungsziel und Dauer festlegen

Definieren Sie ein realistisches Finanzierungsziel und legen Sie fest, wie lange die Kampagne laufen soll. Bedenken Sie, dass zu hohe Ziele abschreckend wirken können, während zu niedrige Ziele möglicherweise nicht ausreichend Kapital generieren.

Schritt 5: Marketing und Kommunikation

Bewerben Sie Ihre Kampagne aktiv über Social Media, Newsletter, Blogs und persönliche Netzwerke. Auch journalistische Kontakte sind äußerst hilfreich – also nicht verlegen sein, sondern auch die Presse einbeziehen. Gutes Marketing und eine gute Kommunikation sind entscheidend für den Erfolg Ihrer Kampagne.

Schritt 6: Finanzierung und Umsetzung

Sobald das Finanzierungsziel erreicht ist, können Sie das gesammelte Kapital nutzen, um Ihr Projekt umzusetzen. Hier ist eine langfristige Strategie erforderlich, um das Projekt nachhaltig und erfolgreich durchführen zu können. Halten Sie Ihre Unterstützer:innen regelmäßig auf dem Laufenden und zeigen Sie, wie das Projekt voranschreitet.

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Welche Crowdfunding-Plattformen gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Crowdfunding-Plattformen, die auf verschiedene Arten von Projekten und Finanzierungsmodellen spezialisiert sind. Hier eine Auswahl der wichtigsten Plattformen:

  • Startnext ist nach eigenen Angaben der Marktführer unter den deutschen Crowdfunding-Plattformen. Sie richtet sich primär an kreative oder kulturelle Projekte sowie an soziale Unternehmen, Initiativen und Start-ups und bietet vor allem Reward-based Crowdfunding an.

  • Seedmatch ist die führende Plattform für Equity-based Crowdfunding in Deutschland. Hier können Investoren in innovative Start-ups investieren und im Gegenzug Anteile am Unternehmen erhalten. Seedmatch hat in den letzten Jahren zahlreiche erfolgreiche Finanzierungsrunden abgeschlossen und ist bei vielen Gründungen die erste Anlaufstelle, wenn es um Beteiligungskapital geht.

  • Companisto bietet sowohl Equity- als auch Lending-based Crowdfunding an. Die Plattform richtet sich an Start-ups aus verschiedensten Branchen und hat sich einen Namen gemacht, indem sie sowohl Privatinvestoren als auch institutionelle Investoren anspricht, um Anteile an wachstumsstarken Unternehmen zu erwerben.

Neben deutschen Crowdfunding-Plattformen können Sie natürlich auch internationale Plattformen für Ihre Schwarmfinanzierung nutzen:

  • Kickstarter zählt zu den bekanntesten Plattformen und hat bereits 265.270 Projekte erfolgreich finanziert: Über 23 Millionen Menschen haben die Projekte mit mehr als acht Milliarden US-Dollar unterstützt (Stand: September 2024). Unter den Kategorien, die Kickstarter selbst auf seiner Website nennt, sind Tanz, Mode, Design, Kunst, Comics, Kunsthandwerk, Film und Video oder Technologie. Mit der Unterstützung im Bereich Essen und Trinken ist Kickstarter auch interessant für angehende Selbstständige, die ihr eigenes Restaurant, einen Imbiss, einen Foodtruck, ein Café oder einen anderen gastronomischen Betrieb eröffnen möchten.

  • Indiegogo bietet eine flexible Plattform für Crowdfunding und ist besonders beliebt bei Innovatoren, Technikbegeisterten und Kreativen. Die Möglichkeit, sowohl flexible als auch feste Finanzierungsziele zu wählen, und die internationale Ausrichtung machen es zu einer attraktiven Wahl für Projekte, die auf ein globales Publikum abzielen.

Beispiele für gelungenes Crowdfunding in Deutschland

Es gibt zahlreiche Beispiele erfolgreicher Crowdfunding-Kampagnen in Deutschland. Diese zeigen, wie stark die Crowd mobilisiert werden kann, um kreative oder innovative Projekte zu unterstützen. Eine ganz besondere möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen.

Cloudrain: smartes Pflanzenbewässerungssystem dank Crowdfunding

Wir sprachen mit Henry Broeker, Gründer von Cloudrain, über das Thema Crowdfunding. Die Firma Cloudrain hat ein smartes Gartenbewässerungssystem auf den Markt gebracht, das aus einer App, einem Controller und einem Bewässerungsventil besteht. Ein intelligenter Algorithmus berücksichtigt in Echtzeit lokale Wetterdaten und passt die Bewässerung automatisch an. Damit sind die Zeiten vorbei, in denen man aus dem Urlaub in einen vertrockneten Garten zurückkam.

Broeker gründete sein Start-up Anfang 2018. Die Idee selbst entstand aber schon viel früher – und so wurde bereits vor der Gründung ein MVP (Minimum Viable Product, auf deutsch: minimal überlebensfähiges Produkt) hergestellt und Inhalte für eine Kickstarter-Kampagne produziert. Die Kampagne, die 30 Tage dauerte, übertraf sogar die Erwartungen des mittlerweile dreiköpfigen Teams: Statt dem geplanten Funding-Ziel von 20.000 Euro generierte die Kampagne 24.750 Euro. Das Geld wurde größtenteils für den Einkauf der Produktkomponenten verwendet. Die Unterstützer:innen der Kampagne hätten zudem als technikaffine Early Adopter wertvolles Feedback gegeben.

Als größte Herausforderung beim Crowdfunding nennt Broeker das rechtzeitige Erfüllen von Versprechen. Denn neben der Aufbereitung von Inhalten wie Videos für die Kampagne fängt die richtige Arbeit erst später an.

Wer eine Crowdfunding-Kampagne plant, rät Broeker, sollte beachten, dass das Geld aus einer Kampagne erst einige Wochen nach dem Ende der Funding-Periode ausgezahlt wird. Man müsse daher eventuell Geld vorfinanzieren können oder Lieferanten davon überzeugen, auf Rechnung zu liefern. Das ist jedoch häufig nicht möglich. 

Für Neulinge, die ihr Projekt per Crowdfunding starten wollen, hat der Düsseldorfer folgenden Ratschlag: „Mach dir viele Gedanken über die verschiedenen Pakete, die du anbieten möchtest. Biete ein besonders attraktives Paket mit begrenzter Stückzahl an, das fördert den Traffic für den Start. Biete auch ein Paket zu einem kleinen Preis an, um Unterstützer mit kleinem Geldbeutel zu erreichen. Jede Unterstützung fördert die prominente Listung auf der Plattform, was extrem wichtig ist.“ Ein weiterer wichtiger Punkt: Pressekontakte. Sobald die Kampagne startet, sollten diese in großer Zahl informiert werden.

Ein gesundes Wachstum und Weiterentwicklung des Produkts sind die Ziele, die das Team von Cloudrain als nächstes anstrebt. Außerdem soll das System künftig an gängige Smart-Home-Plattformen wie Alexa, Google Home und IFTTT angebunden werden.

Was kostet Crowdfunding?

Crowdfunding-Plattformen in Deutschland erheben in der Regel Gebühren für die Nutzung ihrer Dienste. Diese können variieren, aber typischerweise liegen sie zwischen 5 und 10 Prozent der eingesammelten Summe. Hinzu kommen oft Transaktionsgebühren für die Zahlungsabwicklung. Es ist wichtig, diese Kosten in die Kalkulation einzubeziehen, um sicherzustellen, dass nach Abzug der Gebühren noch genügend Kapital für die Umsetzung Ihres Projekts zur Verfügung steht.

Was passiert, wenn das Funding-Ziel nicht erreicht wird?

In den meisten Fällen, insbesondere bei Reward-based und Equity-based Crowdfunding, gilt das „Alles-oder-Nichts“-Prinzip. Das bedeutet, dass das Projekt nur dann finanziert wird, wenn das festgelegte Finanzierungsziel erreicht oder überschritten wird. Sollte das Ziel nicht erreicht werden, erhalten die Unterstützer:innen ihr Geld zurück und das Projekt wird nicht realisiert.

Dieses Prinzip schützt sowohl angehende Unternehmer:innen als auch Unterstützer:innen: Gründer:innen haben nur dann Kapital zur Verfügung, wenn sie genug gesammelt haben, um ihr Projekt erfolgreich umsetzen zu können, während Unterstützer:innen nicht Gefahr laufen, Geld in ein Projekt zu investieren, das nicht ausreichend finanziert wird.

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Schwarmfinanzierung als Alternative zur traditionellen Finanzierung

Crowdfunding in Deutschland bietet Gründer:innen und Unternehmen eine spannende Alternative zur traditionellen Finanzierung. Es ermöglicht Ihnen nicht nur, Kapital zu beschaffen, sondern auch, eine Community aufzubauen, die ein Projekt unterstützt und wertvolles Feedback gibt. Indem Sie eine klare Strategie entwickeln, die richtige Plattform auswählen und Ihre Kampagne gut vorbereiten, können Sie die Chancen auf eine erfolgreiche Finanzierung erheblich erhöhen.

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