Existenzgründer: Von der Idee zum Erfolg!
Die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, ist für viele Menschen ein mutiger Schritt in eine aufregende berufliche Zukunft. Die Umsetzung einer Geschäftsidee erfordert neben Mut auch Kreativität und Unternehmergeist von Existenzgründerinnen und Existenzgründern.
Was sich hinter diesem Begriff verbirgt, welche Herausforderungen Sie bei der Existenzgründung erwarten, welche rechtlichen Aspekte sie berücksichtigen müssen und wo sie Unterstützung finden, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.
Was ist ein Existenzgründer?
Existenzgründer sind Personen, die den Entschluss gefasst haben, ein eigenes Unternehmen zu gründen und somit den Weg in die Selbstständigkeit einzuschlagen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Dieser Schritt erfordert nicht nur eine gute Geschäftsidee, sondern auch Engagement, unternehmerisches Geschick, Mut, Risiken einzugehen sowie Durchhaltevermögen. Wer sich der Herausforderung stellt, erhält dafür die Chance, seine Ideen und Visionen umzusetzen und sich eine eigene Existenz aufzubauen.
Der Weg zur Selbstständigkeit
Die Existenzgründung ist geprägt von Überlegungen, Planungen und Vorbereitungen. Zunächst steht die Frage im Mittelpunkt, womit Existenzgründer sich selbstständig machen wollen. Anschließend folgt die ausführliche Businessplanung. Der Businessplan umfasst eine detaillierte Beschreibung des Geschäftskonzepts, eine Marktanalyse, Marketingstrategien, Finanzplanung und vieles mehr. Er dient Existenzgründern nicht nur als Leitfaden auf dem Weg in die Selbstständigkeit, sondern ist auch eine wichtige Grundlage für Gespräche mit Banken oder potenziellen Investoren.
Existenzgründer können in verschiedenen Branchen tätig sein, von der IT über den Einzelhandel bis hin zu Dienstleistungen aller Art.
Welche Ziele verfolgen Existenzgründer?
Die persönliche und berufliche Entwicklung ist für viele Existenzgründer ein wichtiges Ziel. Neue Fähigkeiten zu entwickeln, sich unternehmerisches Know-how anzueignen und Herausforderungen zu überwinden, tragen zu ihrer persönlichen Entwicklung bei.
Treiber für ihr Handeln sind häufig der Wunsch nach Selbstverwirklichung, die Unabhängigkeit von einem festen Arbeitsverhältnis und die Möglichkeit, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Sie wünschen sich die Freiheit, ihren eigenen Weg zu gehen und unternehmerische Entscheidungen selbst treffen zu können.
Sie entscheiden sich für die Selbstständigkeit, um ihre eigenen Ideen und Visionen zu verwirklichen. Einige Gründer streben danach, mit innovativen Produkten oder Dienstleistungen eine Marktlücke zu füllen. Mit neuen Ideen und Ansätzen verfolgen sie das Ziel, erfolgreich zu sein und sich von der Konkurrenz abzuheben.
Natürlich streben sie mit der Existenzgründung auch wirtschaftlichen Erfolg an. Ziel ist es, ein profitables Unternehmen aufzubauen und langfristig erfolgreich am Markt zu agieren. Dies kann mit finanzieller Stabilität und Wachstum verbunden sein. Oder auch damit, neue Arbeitsplätze zu schaffen und damit einen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und Beschäftigung zu leisten. Die Verantwortung als Arbeitgeber und die Möglichkeit, andere Menschen zu beschäftigen, sind dabei wichtige Motivationsfaktoren.
Last but not least verspricht die Existenzgründung die Verbesserung der eigenen Lebensqualität. Dies kann sich auf flexiblere Arbeitszeiten, die Möglichkeit zum Homeoffice oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie beziehen.
Was unterscheidet Existenzgründer von Unternehmensgründer:innen?
Die Begriffe Existenzgründer und Unternehmensgründer werden in der Praxis oft synonym verwendet. Tatsächlich gibt es zwar kleine, aber feine Unterschiede. Beide Begriffe beziehen sich auf Personen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und ein Unternehmen gründen. Abhängig von Art, Umfang und Ziel der Gründung könnten sie sowohl als Existenzgründer als auch als Unternehmensgründer:in bezeichnet werden.
Wann ist man ein Existenzgründer?
Individuelle Selbstständigkeit: Existenzgründer starten oft als Einzelunternehmer:innen und sind in den Anfangsphasen des Unternehmens möglicherweise die einzigen beteiligten Personen.
Kleinere Unternehmen: Existenzgründer sind häufig im Kontext kleinerer Unternehmen oder als Solo-Selbstständige zu finden. Ziel ihrer Selbstständigkeit ist es, sich eine Existenzgrundlage zu schaffen, mit der sie ihren Lebensunterhalt verdienen.
Persönliche Dienstleistungen: Viele Existenzgründer bieten persönliche Dienstleistungen an, die direkt mit ihren individuellen Fähigkeiten und Fachkenntnissen zusammenhängen. Dies können beispielsweise freiberufliche oder handwerkliche Tätigkeiten, Beratungsdienstleistungen oder kreative Berufe sein.
Wann ist man Unternehmensgründer:in?
Unternehmensstruktur: Eine Unternehmensgründung bezieht sich meist auf größere Unternehmen oder Start-ups. Hier geht es nicht nur um die individuelle Selbstständigkeit, sondern darum, eine Organisation mit einer klar definierten Struktur wie einen UG, eine GmbH oder eine Aktiengesellschaft (AG) zu gründen.
Teamarbeit: Unternehmensgründer:innen sind in der Regel nicht allein tätig, sondern arbeiten oft mit anderen Gründer:innen oder Mitarbeitenden zusammen.
Innovation: Unternehmensgründer streben nach Innovation und schaffen häufig neue Produkte oder Dienstleistungen mit dem Ziel, den Markt zu verändern oder eine Nische zu besetzen.
Wachstum und Expansion: Im Gegensatz zu Existenzgründern, die häufig darauf abzielen, ihre Geschäftstätigkeit auf persönlicher Ebene zu etablieren, streben Unternehmensgründer:innen oft nach Wachstum, Expansion und der Erschließung neuer Märkte.
Welche Herausforderungen erwarten Existenzgründer?
Der Weg in die Selbstständigkeit ist für Existenzgründer mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Dazu gehört nicht nur die finanzielle Unsicherheit in den ersten Jahren, sondern auch die Übernahme von Verantwortung in sämtlichen Unternehmensbereichen.
Existenzgründer müssen nicht nur fachliche Experten auf ihrem Gebiet sein, sondern auch unternehmerisches Know-how in den Bereichen Buchführung, Marketing, Personalmanagement und Recht erlangen. Zudem ist ein ständiges Anpassen an Marktveränderungen und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen, essenziell für den Erfolg.
Welche rechtlichen Aspekte müssen Existenzgründer berücksichtigen?
Im Hinblick auf die rechtlichen Aspekte bei der Existenzgründung ist die Wahl der Rechtsform eine der ersten und wichtigsten Entscheidungen. Hierbei spielen Faktoren wie Haftung, Buchhaltungs- und Steuerpflichten und Gründungskosten und -aufwand eine entscheidende Rolle.
Die Wahl der passenden Rechtsform
Mögliche Rechtsformen für Existenzgründer, die alleine oder in einem kleinen Team gründen möchten, sind beispielsweise Einzelunternehmen oder Personengesellschaften wie die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) oder die offene Handelsgesellschaft (OHG). Denkbar ist auch die Gründung einer Kapitalgesellschaft wie der UG (haftungsbeschränkt). Im Vergleich zur Gründung einer Personengesellschaft sind hier allerdings die Gründungsformalitäten umfangreicher. Auch die GmbH ist eine mögliche Rechtsform für Existenzgründer. Allerdings ist hier ein Mindestkapital von 25.000 Euro für die Gründung erforderlich.
Marken- und Namensrecht
Ein gut gewählter Name kann den Grundstein für den Erfolg der Existenzgründung legen. Ein schlecht gewählter Name kann potenzielle Kunden abschrecken oder sogar rechtliche Probleme verursachen.
Gewerberechtliche Anmeldung
Sofern Existenzgründer keine freiberufliche Tätigkeit ausüben, müssen sie ihr Unternehmen beim Gewerbeamt anmelden.
Handelsregistereintrag
Je nach Rechtsform müssen Existenzgründer sich im Handelsregister eintragen lassen.
Steuern und Buchhaltung
Bei der Existenzgründung ist grundsätzlich eine ordnungsgemäße Buchführung erforderlich. Je nachdem in welcher Rechtsform die Existenz gegründet wird, ist entweder die einfache Buchführung ausreichend oder die doppelte Buchhaltung Pflicht.
Zudem müssen Existenzgründer ihr Unternehmen beim Finanzamt anmelden, um eine Steuernummer zu erhalten und ihre steuerlichen Pflichten zu erfüllen. Sie unterliegen der Einkommensteuer bzw. der Körperschaftsteuer, der Gewerbesteuer (mit Ausnahme der Freiberufler) sowie der Umsatzsteuer, sofern sie aufgrund der Kleinunternehmerregelung nicht von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind.
Versicherungen
Existenzgründer sollten die notwendigen privaten und beruflichen Versicherungen abschließen, darunter Kranken- und Pflegeversicherung, private Haftpflichtversicherung, eine Vermögensschadenhaftpflicht, eine Inhaltsversicherung und eine betriebliche Rechtsschutzversicherung.
Arbeitsrechtliche Aspekte
Existenzgründer, die eigene Mitarbeitende einstellen, müssen die arbeitsrechtlichen Regelungen beachten. Dazu gehören Arbeitsverträge, Arbeitszeiten, Kündigungsfristen und weitere Bestimmungen. Zudem benötigen sie eine Betriebsnummer, um die Beiträge zur Sozialversicherung für ihre Angestellten abzuführen, müssen die Lohnsteuer an das Finanzamt weiterleiten und ihre Mitarbeitenden bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anmelden.
Unterstützung, Beratung und Förderung für Existenzgründungen
Trotz der zahlreichen Herausforderungen stehen Existenzgründer nicht allein da. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, um Unterstützung, Beratung und Förderung für ihre Gründungsvorhaben zu erhalten. Es gibt eine Vielzahl von Institutionen, die Unterstützung und Beratung anbieten. Zudem bieten Netzwerke von anderen Selbstständigen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur gegenseitigen Unterstützung.
Zu den wichtigsten Anlaufstellen zählen die Industrie- und Handelskammern (IHK) bzw. die Handwerkskammer (HWK). Sie bieten Existenzgründern im Rahmen von Seminaren und Workshops Beratung zu Fragen der Unternehmensgründung, -führung und -entwicklung an, informieren über rechtliche Rahmenbedingungen, unterstützen bei der Erstellung von Businessplänen.
Wer sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbstständig machen möchte, erhält beim Arbeitsamt bzw. der Agentur für Arbeit relevante Informationen zur Existenzgründung sowie Beratung und Unterstützung bei der beruflichen Neuorientierung.
In vielen Städten gibt es darüber hinaus Gründerzentren und Inkubatoren, die speziell darauf ausgerichtet sind, Start-ups und Existenzgründer zu unterstützen. Diese bieten oft Büroflächen, Beratungsdienstleistungen, Netzwerke und manchmal auch finanzielle Fördermittel.
Natürlich können Existenzgründer auch externe Unternehmensberatungen und Coaches zurate ziehen, die ihnen dabei helfen, einen Businessplan zu erstellen, eine Marketingstrategie zu entwickeln und andere unternehmerische Herausforderungen zu meistern. Im Gegensatz zu den Angeboten der IHK und HWK sowie der Agentur für Arbeit sind diese Angebote jedoch mit Kosten verbunden.
Welche finanziellen Zuschüsse gibt es für Existenzgründer?
Banken und Investoren sind oft bereit, vielversprechende Geschäftsideen zu finanzieren. Alternativ gibt es verschiedene Zuschüsse und Förderprogramme auf Bundes-, Landes- und auch kommunaler Ebene, die Existenzgründern den Start in die Selbstständigkeit erleichtern sollen. Diese Programme unterliegen in der Regel bestimmten Kriterien und Voraussetzungen. Entsprechend ist eine gründliche Recherche sowie gegebenenfalls professionelle Beratung erforderlich, um die passenden Fördermittel für die individuelle Gründungssituation zu identifizieren und zu beantragen. Da sich die Bedingungen zudem ändern können, ist es ratsam, sich regelmäßig auf dem neuesten Stand zu halten.
Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit
Die Agentur bietet Existenzgründern nicht nur inhaltliche Beratung, sondern unter bestimmten Umständen mit dem Gründungszuschuss auch finanzielle Unterstützung. Der Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit unterstützt Arbeitslose, die sich hauptberuflich selbstständig machen und damit ihre Arbeitslosigkeit beenden wollen.
Einstiegsgeld der Agentur für Arbeit
Existenzgründer, die die Voraussetzung für den Erhalt des Gründungszuschusses nicht erfüllen, haben die Möglichkeit, das Einstiegsgeld bei der Agentur für Arbeit zu beantragen. Diese Förderung unterstützt sie während der Gründungsphase, wenn die Einnahmen noch nicht reichen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Wie beim Gründungszuschuss besteht auch beim Einstiegsgeld kein Rechtsanspruch auf die Förderung.
KfW-Gründerkredit (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Die KfW bietet verschiedene Kredite für die Existenzgründung an. Dazu gehören beispielsweise der KfW-Unternehmerkredit und der ERP-Gründerkredit - StartGeld.
Bürgschaftsbanken
Bürgschaftsbanken können Existenzgründern helfen, wenn diese Schwierigkeiten haben, herkömmliche Kredite zu erhalten. Durch Bürgschaften wird das unternehmerische Risiko für Kreditinstitute reduziert.
Förderprogramm „go-digital“
Mit „go-digital“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Existenzgründer in den Bereichen IT-Sicherheit, digitale Markterschließung und digitale Geschäftsprozesse. Kleine und mittlere Unternehmen können über das Förderprogramm Zuschüsse für die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse erhalten.
EXIST-Gründerstipendium
Mit dem EXIST-Gründerstipendium fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Voraussetzung, um das Stipendium zu erhalten, ist, dass eine innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Geschäftsidee umgesetzt werden soll, die über ein signifikantes Alleinstellungsmerkmal verfügt und guten wirtschaftlichen Erfolg verspricht.
Förderdatenbank des Bundes
Je nach Bundesland und Kommune gibt es zusätzliche Förderprogramme und Zuschüsse für Existenzgründer, die sich auf regionale Bedürfnisse und Schwerpunkte konzentrieren. Einen Überblick über die Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union finden Existenzgründer in der Förderdatenbank des Bundes, die sie durchsuchen können, um aktuelle und passgenaue Förderangebote für ihre Existenzgründung zu finden.
Fazit: Existenzgründer – die Pioniere der Wirtschaft
Die Entscheidung, Existenzgründer zu werden, erfordert nicht nur Mut und Durchhaltevermögen, sondern auch eine klare Vision und eine gut durchdachte Strategie. Der Weg in die Selbstständigkeit ist anspruchsvoll, aber gleichzeitig bietet er die Chance, eigene Ideen zu verwirklichen und erfolgreich am Markt zu agieren. Existenzgründer sind die Pioniere der Wirtschaft, die mit ihrer Kreativität und ihrem Unternehmergeist die Zukunft gestalten.