Der Weg zur finanziellen Freiheit
Das reguläre Renteneintrittsalter liegt in Deutschland bei 67 Jahren. Bis dahin müssen die meisten Menschen arbeiten, um ihre Lebenshaltungskosten und ihren individuellen Lebensstil finanzieren zu können. Selbstständige, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, sind häufig sogar gezwungen, noch länger zu arbeiten. Zunächst keine verlockende Aussicht, aber: Wer rechtzeitig die Weichen stellt, kann die finanzielle Freiheit unabhängig von einem regelmäßigen Arbeitseinkommen bereits früher erreichen.
Was bedeutet finanzielle Freiheit?
Finanzielle Freiheit bedeutet, dass Menschen ohne auf ein Arbeitseinkommen angewiesen zu sein, über genügend finanzielle Ressourcen verfügen, um ihre Fixkosten zu decken und ihren Lebensstil ohne wesentliche Einschränkungen zu gestalten. Sie ermöglicht es ihnen, individuelle Ziele und Träume zu verfolgen, ohne sich dabei von Geldsorgen plagen zu lassen. Statt sich zu fragen, ob das Einkommen ausreicht, um alle anfallenden Kosten zu decken oder sich ab und zu auch mal etwas zu gönnen, verwenden sie ihre Zeit und Energie auf Dinge zu, die für sie persönlich wichtig sind: Sie widmen sich ihren Leidenschaften und Hobbies, unterstützen wohltätige Zwecke oder genießen einfach nur ihren individuellen Lebensstil – frei von äußeren finanziellen Zwängen, die ihre Lebensentscheidungen beeinflussen.
Im Wesentlichen ist finanzielle Freiheit das Ergebnis einer stabilen finanziellen Situation, bei der die finanziellen Mittel ausreichen, um die grundlegenden Bedürfnisse zu decken, ausreichend Rücklagen vorhanden sind, um unerwartete Ausgaben zu bewältigen, und Möglichkeiten bestehen, auch Vermögen aufzubauen. Die Definition von finanzieller Freiheit kann jedoch von Mensch zu Mensch variieren, da sie stark von individuellen Werten, Lebenszielen und Vorstellungen darüber, was ein erfülltes Leben ausmacht, abhängt. Für einige mag finanzielle Freiheit bedeuten, nicht mehr für den Lebensunterhalt arbeiten zu müssen, während es für andere bedeuten kann, genug Flexibilität zu haben, um den Beruf oder die Arbeitsbedingungen frei wählen zu können. So oder so sind eine solide Finanzplanung und kluge Entscheidungen sowie die Fähigkeit, finanzielle Ressourcen effektiv zu managen, gefragt, um finanzielle Freiheit zu erlangen.
Der Unterschied zwischen finanzieller Unabhängigkeit und finanzieller Freiheit
Die Begriffe „finanzielle Unabhängigkeit“ und „finanzielle Freiheit“ werden oft synonym verwendet. Sie repräsentieren ähnliche Konzepte, weisen dabei aber wesentliche Unterschiede auf.
Finanzielle Unabhängigkeit bezieht sich darauf, über ausreichend finanzielle Ressourcen zu verfügen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, ohne dabei auf externe Unterstützung angewiesen zu sein. Grundbedürfnisse wie Wohnen, Nahrung, Kleidung und andere notwendige Ausgaben können dabei aus eigenen Mitteln gedeckt werden. In der Regel wird davon ausgegangen, dass eine Person erwerbstätig ist, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Finanzielle Freiheit geht darüber hinaus, einfach nur die Grundbedürfnisse abzudecken. Es sind – unabhängig von einem Einkommen aus einer bezahlten Arbeit – genügend finanzielle Ressourcen vorhanden, um den Lebensstil nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und ihre individuellen Lebensziele zu verfolgen. Dabei spielt die Flexibilität, Entscheidungen unabhängig von finanziellen Zwängen treffen zu können, eine entscheidende Rolle.
Damit könnte finanzielle Unabhängigkeit als erster Schritt in Richtung finanzieller Freiheit betrachtet werden.
Wie viel ist genug?
Fassen wir noch einmal zusammen: Finanzielle Freiheit bedeutet, dass Sie über ausreichend Geld verfügen, um Ihre Lebenshaltungskosten und Ihren Lebensstandard zu finanzieren, ohne dabei auf ein Arbeitseinkommen angewiesen zu sein. Wie viel Geld Sie benötigen, um finanziell frei zu sein, hängt entsprechend von Ihren individuellen Lebensumständen sowie Ihren Wünschen und Bedürfnissen ab. Wer bescheiden lebt, keine hohe Miete zahlt, keine Kredite abbezahlen muss und sich nur ab und zu etwas Schönes gönnt, wird mit vergleichsweise wenig Geld hinkommen. Wer dagegen Luxus gewöhnt ist, einen teuren Lebensstil pflegt, oft und gerne reist, Wohneigentum und ein teures Auto finanzieren muss, braucht dagegen erheblich mehr Geld, um sich den Traum von finanzieller Freiheit zu erfüllen.
Online-Rechner für finanzielle Freiheit
Machen Sie doch einmal den Test mit einem der Online-Rechner für finanzielle Freiheit. Dazu sind je nach Rechner unterschiedliche Angaben erforderlich, wie Ihr Alter, die Summe Ihrer liquiden Vermögenswerte, zu erwartende einmalige Einnahmen und Ausgaben sowie die monatliche Summe, die Sie zukünftig benötigen, um finanziell sorgenfrei leben zu können. Sie erhalten Auskunft über die Sparrate, die Sie zurücklegen müssen, um Ihr Ziel zu erreichen. Oder Sie erhalten Auskunft darüber, mit welchem Alter Sie die finanzielle Freiheit erreichen auf Grundlage Ihrer aktuellen finanziellen Situation.
Wie erreichen Sie finanzielle Freiheit?
Unabhängig davon, wann Sie die finanzielle Freiheit erreichen wollen oder wie viel Geld Sie benötigen, um Ihr Leben unabhängig von einem Arbeitseinkommen zu genießen, basiert der Weg zum Ziel auf den gleichen Schritten: Geld verdienen, Geld sparen, Geld investieren.
Geld verdienen
Nur die wenigsten werden um diesen Schritt herumkommen: Um die Grundbedürfnisse zu decken und darüber hinaus finanzielle Reserven aufzubauen, braucht es zunächst ein regelmäßiges Einkommen. Je höher dieses Einkommen ausfällt, desto mehr können Sie in den nächsten Schritt sparen und investieren. Natürlich gibt es, abhängig vom Beruf, den Sie ausüben, erhebliche Unterschiede in der Höhe des Einkommens. Das heißt jetzt aber nicht, dass wir alle eine akademische Karriere oder eine Führungsposition anstreben müssen. Wer einen Job mit einem geringeren Lohnniveau ausübt, kann die Höhe seines Einkommens ebenfalls beeinflussen. Investieren Sie beispielsweise in Ihre Fähigkeiten und Qualifikationen, um Ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Eine höhere Qualifikation kann zu besseren Verdienstmöglichkeiten führen: Seien Sie ruhig mutig und verhandeln Sie Ihr Gehalt entsprechend. Darüber hinaus können Sie beispielsweise auch eine Nebenbeschäftigung in Betracht ziehen, um Ihr Einkommen zusätzlich aufzubessern.
Alternativ kann es sich auch anbieten, sich selbstständig zu machen. Natürlich müssen Sie hier erst einmal in das eigene Business investieren. In vielen Berufen, beispielsweise im Handwerk, in freien Berufen oder als Berater, lassen sich mit der Selbstständigkeit aber durchaus höhere Einkommen erzielen als im Angestelltenverhältnis.
Geld sparen
Im zweiten Schritt geht es darum, Geld zu sparen, das Sie im dritten Schritt investieren können. Ziel ist es, für die Zukunft schnellstmöglich finanzielle Freiheit zu erreichen, ohne dabei im Hier und Jetzt finanzielle Not zu leiden. Einfach ausgedrückt: gespart wird, was übrig bleibt. Um zu ermitteln, wie viel Geld Sie monatlich entbehren können, analysieren Sie zunächst Ihre finanzielle Ausgangslage: Deckt Ihr monatliches Einkommen Ihre Fixkosten und Ihren Lebensstandard? Wie viel Geld bleibt nach Abzug dieser Kosten auf Ihrem Konto übrig? Können Sie im Notfall auf Rücklagen zurückgreifen? Setzen Sie Ihre monatlichen Einnahmen ins Verhältnis zu Ihren monatlichen Ausgaben, um auf dieser Basis ein realistisches Budget zu erstellen. Je disziplinierter Sie Ihr Budget einhalten, desto besser lassen sich unnötige Ausgaben vermeiden.
Richten Sie für den Betrag, der übrig bleibt, einen automatischen Sparauftrag beispielsweise für ein Sparkonto oder ein Tagesgeldkonto ein. Dieses Vorgehen erleichtert Ihnen das regelmäßige Sparen, ohne dass Sie sich aktiv darum kümmern müssen. Und Sie kommen gar nicht erst in Versuchung, diese Gelder auszugeben.
Geld investieren
Investitionen sind der Schlüssel zur langfristigen finanziellen Freiheit. Durch kluge Investitionen kann Ihr Vermögen wachsen und regelmäßige Einkommensströme generiert werden. Denken Sie hierbei möglichst langfristig. Kurzfristige Marktschwankungen sind normal, aber langfristige Investitionen haben oft bessere Renditen. Streuen Sie Ihr Investmentportfolio, um Ihr Verlustrisiko zu minimieren und investieren Sie in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs und Immobilien.
Prioritäten setzen Berücksichtigen Sie bei Ihren Sparplänen sowohl Ihre kurzfristigen Bedürfnisse als auch Ihre langfristigen Sparziele. Der Fokus liegt darauf, möglichst schnell finanzielle Freiheit zu erreichen. Dennoch sollten Sie im Notfall auf eine finanzielle Reserve zugreifen können, um unvorhergesehene finanzielle Belastungen abzufangen.
Richtig investieren
Die richtige Anlagestrategie ist individuell und berücksichtigt die persönlichen Umstände, Ziele und Risikobereitschaft der Anleger.
Anlagehorizont definieren
Daher ist es zunächst wichtig, klare finanzielle Ziele zu definieren, bevor Sie mit der Auswahl von Anlagen beginnen. Die Wahl der Anlageprodukte und des Anlagehorizonts hängt davon ab, ob Sie kurzfristige oder langfristige Ziele verfolgen. Langfristige Ziele erlauben oft eine höhere Risikobereitschaft und können zu Investitionen in volatilere Vermögenswerte führen. Wer dagegen kurzfristige finanzielle Ziele verfolgt, sollte die Liquidität seiner Anlagen berücksichtigen, um schnell an Gelder zu kommen, wenn sie benötigt werden.
Fundierte Entscheidungen treffen Fundierte Anlageentscheidungen basieren auf Wissen. Informieren Sie sich daher im Vorfeld über die verschiedenen Anlageklassen, -instrumente und -strategien, um Chancen zu erkennen und Risiken besser zu verstehen. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, professionelle Finanzberatung in Anspruch zu nehmen. Ein erfahrener Finanzberater kann bei der Entwicklung einer maßgeschneiderten Anlagestrategie helfen, die Ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen entspricht.
Risikobereitschaft einschätzen
Machen Sie sich zudem bewusst, welches Risiko Sie bereit sind, einzugehen. Jeder Anleger hat eine individuelle Risikotoleranz, die sich aus der Bereitschaft und Fähigkeit ergibt, Schwankungen im Portfolio zu akzeptieren. Es ist wichtig, realistisch einzuschätzen, wie viel Risiko Sie tragen können und wollen. Dies beeinflusst die Auswahl von Anlageklassen und -instrumenten.
Portfolio diversifizieren
Ein weiterer entscheidender Grundsatz bei der Geldanlage ist Diversifikation – die Verteilung von Investitionen auf verschiedene Anlageklassen, Branchen und geografische Regionen hilft, das Risiko zu streuen und potenzielle Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen auszugleichen.
Kosten im Blick
Behalten Sie bei Ihrer Wahl zudem die Kosten Ihrer Geldanlagen im Blick und setzen Sie auf kosteneffiziente Anlageprodukte: Gebühren und Provisionen können sich sonst im Laufe der Zeit erheblich auf die Rendite auswirken.
Portfolio anpassen
Da sich sowohl die Finanzmärkte als auch persönliche Umstände im Laufe der Zeit ändern, erfordert eine erfolgreiche Anlagestrategie zudem die regelmäßige Überprüfung und Anpassung Ihrer Investments. Dies kann die Neugewichtung des Portfolios, die Anpassung von Zielen oder die Berücksichtigung neuer Marktchancen umfassen.
Welche Anlageklassen bieten sich an, um finanzielle Freiheit zu erlangen?
Die Auswahl der richtigen Anlageklassen ist entscheidend, wenn es darum geht, finanzielle Freiheit zu erreichen. Zu den gängigsten Anlageklassen zählen beispielsweise Aktien, Anleihen, Investmentfonds und ETFs, Rohstoffe, Immobilien oder Kryptowährungen. Die optimale Mischung des Anlageportfolios hängt von individuellen Zielen, Risikobereitschaft, Anlagehorizont und persönlichen Umständen ab.
Aktien
Aktien bieten langfristig betrachtet oft eine der besten Renditen: Anleger können sowohl von Kurssteigerungen als auch von Dividendenausschüttungen profitieren. Allerdings unterliegt der Aktienmarkt starken Schwankungen und die Zahlung einer Dividende ist nicht garantiert.
Anleihen
Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die regelmäßige Zinszahlungen bieten. Sie gelten im Allgemeinen als sicherer als Aktien, bieten jedoch häufig niedrigere Renditen. Anleihen sind oft eine gute Möglichkeit, das Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu reduzieren.
Investmentfonds und ETFs
Investmentfonds und börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds, ETFs) ermöglichen eine breite Diversifikation über verschiedene Anlageklassen. Diese Fonds werden von professionellen Fondsmanagern verwaltet und sind eine effiziente Möglichkeit, in unterschiedliche Vermögenswerte zu investieren.
Rohstoffe
Investitionen in Rohstoffe wie Gold, Silber oder Öl können als Absicherung gegen Inflation dienen und das Portfolio diversifizieren. Rohstoffmärkte können jedoch volatil sein und erfordern eine sorgfältige Überwachung.
Kryptowährungen
Kryptowährungen wie Bitcoin haben in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Sie sind jedoch hoch volatil und bergen hohe Risiken. Einige Anleger sehen Kryptowährungen als langfristige Wachstumschance, während andere vor Unsicherheiten warnen.
Immobilien
Investitionen in Immobilien, sei es durch den Kauf von Eigenheimen, Mietobjekten oder indirekt über Immobilienfonds, können langfristig stabile Renditen bringen. Immobilien bieten zudem einen gewissen Inflationsschutz.
Passives Einkommen generieren
Zusätzlich zu Ihrem aktiven Einkommen können Sie Ihre Einnahmen mit einem passiven Einkommen erhöhen. Die Idee ist, dass passives Einkommen auch dann fließt, wenn Sie nicht aktiv dafür arbeiten. Die Idee ist, dass passives Einkommen auch dann fließt, wenn man nicht aktiv dafür arbeitet. Bevor Sie langfristig passive Einnahmen erzielen können, sind in der Regel anfängliche Investitionen von Zeit, Geld oder Ressourcen erforderlich. Zu den gängigen Möglichkeiten, um passives Einkommen zu generieren, zählen unter anderem die folgenden Beispiele:
Bei Dividendenaktien erfolgt in der Regel eine regelmäßige Dividendenzahlung, die vierteljährlich ausgeschüttet wird.
Investitionen in erfolgreiche Unternehmen (Firmenbeteiligungen) können zu passivem Einkommen führen.
Über Plattformen für Peer-to-Peer-Kredite verleihen Einzelpersonen Geld direkt an andere Einzelpersonen. Die Zinsen aus diesen Krediten stellen eine passive Einnahmequelle dar.
Mit kreativen Arbeiten wie dem Schreiben von Büchern, Komponieren von Musik oder Softwareprogrammierung entsteht durch Lizenzgebühren und Royalties ein passives Einkommen.
Der Besitz von geistigem Eigentum wie Patenten, Lizenzen oder Marken kann zu Einnahmen führen, wenn Dritte diese nutzen und dafür Gebühren zahlen.
Wer ein erfolgreiches Blog oder einen YouTube-Kanal betreibt, kann durch Werbeeinnahmen oder Affiliate-Marketing ein zusätzliches Einkommen erzielen.
Die Vermietung von Immobilien, sei es eine Wohnung, ein Haus oder gewerbliche Flächen, kann nach Abzug von Ausgaben wie Hypothek, Instandhaltung und Steuern eine stabile passive Einnahmequelle bieten.
Finanzielle Freiheit: mit sorgfältiger Planung und Disziplin ans Ziel!
Finanzielle Freiheit zu erreichen ist ein fortlaufender Prozess, der sorgfältige Planung und Disziplin erfordert. Doch wer Geld verdient, spart und klug investiert, kann den Weg zu einem finanziell unabhängigen Leben beschreiten. Beginnen Sie heute mit kleinen Schritten und halten Sie an Ihrem Ziel fest, um langfristig die Freiheit zu genießen, Ihr Leben ohne Geldsorgen nach Ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten.