Leticia Faria – Interview zum Weltfrauentag
In diesem Monat haben wir rund um den Weltfrauentag einige beeindruckende Frauen hier bei SumUp interviewt. Uns hat interessiert, was sie antreibt, was sie inspiriert und weshalb sie sich für SumUp als Arbeitgeber entschieden haben.
Leticia Faria, VP People bei SumUp. Sie berichtet uns, wie es als Frau in einer typisch männerdominierten Branche ist.
1. Die FinTech-Branche ist nicht gerade bekannt dafür, ein attraktives Arbeitsumfeld für Frauen zu sein. Warum hast du dich für SumUp entschieden? Als Frau hat man es in einer Führungsposition alles andere als leicht. Es wird schwieriger, je weiter man in der Hierarchie aufsteigt. Ich habe in meiner Karriere einige sehr schwierige Erfahrungen mitgemacht. Man weiß nie so wirklich, was einen in einem neuen Job erwartet, bis man dort zu arbeiten beginnt. Ich habe mich für SumUp entschieden, weil ich gesehen habe, dass dort weitere Frauen an der Unternehmensspitze gearbeitet haben. Leuten, die ich kannte und die hier gearbeitet haben, liegt Vielfalt am Herzen. Und ich habe gemerkt, dass die Unternehmenskultur Menschen mit verschiedenen Profilen und Hintergründen willkommen heißt. Nach anderthalb Jahren kann ich sagen, dass es wirklich stimmt. Ich schätze mich sehr glücklich, hier zu sein und für meine Professionalität und meine Ergebnisse anerkannt zu werden und nicht wegen meines Geschlechts außen vor zu bleiben.
2. Wenn du die Möglichkeit hättest – was würdest du ändern, um Frauen in aller Welt zu unterstützen? Zunächst mal würde ich ihnen Selbstbewusstsein mitgeben. Unsicherheit ist unsere größte Konkurrenz. Zweitens würde ich mir eine Gesellschaft wünschen, die frei von unbewussten Vorurteilen ist; in der wir Männern und Frauen keine bestimmten Etiketten zuweisen, die uns meistens nicht einmal bewusst sind. Drittens würde ich gern dafür sorgen, dass Gesetze, die Männer und Frauen unterstützen – etwa ein gleiches Anrecht auf Elternzeit – überall eingeführt werden.
3. Wenn du eine wichtige Persönlichkeit kennenlernen könntest, wer wäre das und worüber würdet ihr reden? Auf jeden Fall Sheryl Sandberg (COO, Facebook). Ich bin von ihr persönlich, aber auch professionell begeistert. Sie hat eine Schlüsselrolle in einem sehr erfolgreichen Unternehmen inne und ist eine Botschafterin für weibliche Führungskräfte. Außerdem ist sie Mutter. Sie inspiriert mich sehr, weil sie alles gleichzeitig auf die Reihe bekommt! Wenn ich sie treffen könnte, würde ich sie um Rat für meine Karriere und zum richtigen Gleichgewicht zwischen Karriere und Muttersein fragen.
4. Was kannst du jeder Frau empfehlen (z. B. einen Workshop, ein Buch, eine Sendung, eine Aktivität)? Keine Frage! Jede Frau (und jeder Mann) sollte das Buch Lean In: Frauen und der Wille zum Erfolg von Sheryl Sandberg lesen. Es öffnet einem die Augen über die natürlichen unbewussten Vorurteile, das wir alle haben. Denn um etwas daran zu ändern, muss man sich diese Dinge zunächst bewusst machen. Außerdem sollte man eine Inspiration haben, zu der man aufschaut. Wähle eine Frau (oder mehrere!), die du bewunderst und die dich persönlich wie beruflich inspiriert. Und zuletzt: Beteilige dich an einem Forum oder in einer Community, bei der du offen über die Herausforderungen sprechen kannst, vor denen du stehst. So erhältst du Rat und Unterstützung.
5. Auf welche Stärke bist du stolz? Den Mut, die Ausdauer und die Leidenschaft, meine langfristigen Ziele zu erreichen. Diese Eigenschaften haben mir geholfen, auch bei Gegenwind zu bestehen und mich darauf zu konzentrieren, meine Träume zu erfüllen. Im Leben begegnen einem nicht nur angenehme Situationen, aber ich glaube, die schwierigen Situationen machen einen stärker.
6. Was gefällt dir an deiner Führungsposition? In einer Führungsposition sehe ich meine Rolle darin, das Unternehmen und seine Mitarbeiter zu unterstützen, damit sie noch erfolgreicher werden. Es geht darum, Hindernisse abzubauen sowie bestimmte Mitarbeiter zu coachen. Dinge um mich herum positiv zu beeinflussen ist, was mir an meinem Job am meisten Freude bereitet.
7. Was sind die Herausforderungen in einer Führungsposition? Die größte Herausforderung ist Priorisierung und wie man Kompromisse eingeht, damit sich das Team auf das konzentrieren kann, was für das Unternehmen von größerer Bedeutung ist. Man muss den Markt im Auge behalten, um zu verstehen, was vor sich geht, um das Team zu entwickeln sowie die Bedürfnisse und Chancen des Unternehmens zu verstehen. Dann muss man sicherstellen, dass die Strategie des Teams deutlich daran ausgerichtet ist.
8. Was sind die Herausforderungen, wenn es darum geht, ein vielfältiges Team zu rekrutieren? Vielfalt ist fantastisch. Ich bin der festen Überzeugung, dass jedes Unternehmen, das innovativ und wettbewerbsfähig bleiben will, verschiedene Visionen, Meinungen und soziale wie menschliche Hintergründe willkommen heißen muss. Ein vielfältiges Team einzustellen, ist keine leichte Aufgabe: Wir müssen bewusst darauf achten. Aber das ist nur der erste Schritt. Sobald diese Menschen bei uns sind, müssen wir uns unserer unbewussten Vorurteile bewusst werden – nur so können wir einen Arbeitsplatz mit Inklusion gestalten. Wenn neue Mitarbeiter zu uns kommen, müssen sie das Gefühl haben, hierher zu gehören und sich in ihren Rollen wohlfühlen. Diskussionen dauern länger, wenn man verschiedene Perspektiven und Hintergründe berücksichtigt, aber letztendlich ist es immer besser zur Kultivierung einer toleranten und vielfältigen Umgebung.
Vielen Dank für deine Zeit und deine inspirierenden Worte, Leticia.
Auf unserem Blog finden Sie weitere Interviews mit Frauen bei SumUp.