Ostdeutsche Händlerinnen zum Weltfrauentag: „Go for it!“
In Ostdeutschland gründen Frauen häufiger Unternehmen als in Westdeutschland – das geht aus aktuellen Zahlen des Wirtschaftsinformationsdienstes Databyte hervor. Der Anteil der Gründerinnen liegt in Ostdeutschland bei 19,3 Prozent und in Westdeutschland bei 16,5 Prozent.
Auch beim Anteil weiblicher Geschäftsführerinnen liegen ostdeutsche Bundesländer vorn. Dieser ist in Brandenburg (23,4 %), Mecklenburg-Vorpommern (23,1 %) und Sachsen-Anhalt (22,9 %) bundesweit am höchsten. Frisör- und Kosmetiksalons weisen im Osten mit 83,4 Prozent die höchste Frauenquote in der Geschäftsführung auf. In Westdeutschland sind es nur 67,1 Prozent.
Umsatzpotenziale in der Gastronomie und im Beauty-Bereich
Gerade für Kleinunternehmerinnen in Ostdeutschland ist das Umsatzpotenzial hoch, wie die Zahlen von SumUp zeigen: Im Januar 2024 lag das Umsatzwachstum in Ostdeutschland um 23,1 Prozent höher als im Vergleichsmonat Januar 2023. In Westdeutschland und Berlin lag das Umsatzwachstum nur bei rund 19 Prozent.
Am größten ist der Unterschied in der Gastronomie mit einem Umsatzplus von 26,5 Prozent im Osten gegenüber 21,6 Prozent im Westen und 16,1 Prozent in Berlin. In der Beauty-Branche war das Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat im Januar 2024 in Ostdeutschland und Westdeutschland mit rund 20 Prozent größer als in Berlin mit 16,6 Prozent.
Sophie Schade aus Dresden
Eigentlich hat Sophie Schade Tourismusmanagement studiert. Während der Corona-Pandemie begann sie, Schmuck zu entwerfen. Inzwischen vertreibt sie ihre Kreationen gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner Luca Schmieder unter dem Label Vagabundobjects über ihren Onlineshop und in einem Concept Store in der Dresdner Neustadt.
Zu ihrer Motivation, sich selbstständig zu machen, sagt sie:
„Ich mochte es nie, in einem hierarchischen System zu arbeiten und wollte immer selbst entscheiden, woran und wie ich arbeite. Jetzt bin ich meine eigene Chefin und arbeite hart für mich und meine Sache.“
An ihrer Arbeit mag sie besonders den kreativen Freiraum und die Begegnungen mit ihren Kund:innen. „Ich freue mich jedes Mal wahnsinnig, wenn ich durch die Stadt gehe und plötzlich Leute sehe, die den Schmuck tragen, den wir mit unseren Händen gemacht haben.“
Für ihr Ladengeschäft ist Kartenzahlung ein wichtiger Bestandteil:
„Ich möchte, dass meine Kund:innen jeden Betrag bei mir ganz unkompliziert mit Karte bezahlen können.“
„Da das SumUp-Gerät klein und handlich ist, kann ich es auch problemlos auf Designmärkte mitnehmen.“
Miriam Paulsen aus Leipzig
Unterwegs Kartenzahlungen annehmen zu können, war auch für Miriam Paulsen ein wichtiges Argument für SumUp. Die Leipzigerin gründete ihren Laden Tschau Tschüssi bereits 2007.
Für Kartenzahlung entschied sie sich dann, als sie nebenbei einen Pop-up-Store in München betrieb. Heute macht Kartenzahlung nach eigenen Angaben rund 98 Prozent ihres Umsatzes aus und ist vor allem bei der internationalen Kundschaft Standard.
Auf die Frage, warum Frauen seltener gründen als Männer, antwortet sie: „Ich glaube, dass viele Männer ein anderes Selbstbewusstsein haben, was sie leisten und was sie können. Natürlich gibt es auch Männer, die sich viele Gedanken machen. Aber Frauen denken in der Regel einfach mehr nach und haben oft auch andere Pläne, die sich leider auch heute noch nicht immer optimal mit einer Selbständigkeit verbinden lassen.“
„Die Selbständigkeit bietet oft keine langfristige Sicherheit, das schreckt viele ab. Aber das ist keine Geschlechterfrage im eigentlichen Sinne, sondern einfach auch eine Frage des Selbstvertrauens und der Risikobereitschaft.“
Anderen Frauen, die mit dem Gedanken spielen, ein Unternehmen zu gründen, rät sie: „Es ist wichtig, nicht ganz naiv an so eine Gründung heranzugehen und ein paar Zahlen im Hinterkopf zu haben. Aber genauso wichtig ist es, auf seinen Bauch zu hören und sich selbst zu vertrauen. So verrückt sich die Vorstellungen vom eigenen Unternehmen anfühlen mögen – einfach durchziehen.“
Manon Fischer aus Dresden
Manon Fischer hat vor zwei Jahren in Dresden die Bäckerei Brot und Mehr eröffnet, in der sie auf handwerkliche, nachhaltige und vegane Backwaren setzt. Auch sie wollte sich schon immer selbstständig machen und arbeitete zunächst in verschiedenen anderen Unternehmen.
„Dort konnte ich aber nie das machen, was ich eigentlich wollte.“ Große Unterschiede zwischen ost- und westdeutschen Frauen sieht sie nicht mehr. Sie meint: „Für Frauen ist es nicht unbedingt schwieriger zu gründen als für Männer. Aber Frauen fehlt häufiger der Mut.”
„Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer eine Lösung findet, wenn man sich nur traut. Das haben die Frauen im Osten in Bezug auf ihren Beruf wahrscheinlich etwas mehr verinnerlicht.“
Kartenzahlung wollte sie in ihrer Bäckerei zunächst gar nicht anbieten. Aber die guten Konditionen und die Flexibilität haben sie dann doch von SumUp überzeugt. Inzwischen spielt die Kartenzahlung in ihrer Bäckerei vor allem am Wochenende eine wichtige Rolle.
Drei ultimative Tipps der ostdeutschen Unternehmerinnen
1. Trau dich!
Frauen überdenken oft zu viel und trauen sich weniger zu. Dabei denkt niemand so viel über deine vermeintlichen Schwächen nach wie du selbst. Es ist höchste Zeit, an dich zu glauben.
2. Mit Fleiß zum Erfolg
Wenn du mit voller Energie bei der Sache bist und deiner Leidenschaft folgst, wird sich der Erfolg auch einstellen. Lass dich dabei nicht von veralteten Rollenbildern aufhalten – Frauen können Business.
3. Digital is Queen
Kartenzahlungen und andere digitale Tools sind für ein kundenorientiertes Geschäft heutzutage unverzichtbar. Durch den Einsatz neuer Technologien können viele Unternehmen schneller skalieren, neue Kundengruppen erschließen und einen besseren Überblick über ihre Kennzahlen gewinnen.
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Die Initiative Strive von Mastercard unterstützt Kleinunternehmer:innen bei der Umsetzung innovativer und digitaler Lösungen. Über den Mastercard Strive EU Innovation Fund können Kleinunternehmen bis zu 500.000 Euro Zuschuss erhalten. Außerdem bekommen sie technische Unterstützung und Zugang zu einem Mentoring-Programm.