E-Mail-Marketing: erfolgreiche Newsletter erstellen mit den richtigen Tools
Gute Newsletter erstellen für eine kosteneffiziente Marketing-Strategie.
Veröffentlicht • 04.03.2025 | Aktualisiert • 04.03.2025
E-Mail-Marketing: erfolgreiche Newsletter erstellen mit den richtigen Tools
Gute Newsletter erstellen für eine kosteneffiziente Marketing-Strategie.
Veröffentlicht • 04.03.2025 | Aktualisiert • 04.03.2025
E-Mail-Marketing ist eine wichtige Säule für eine effektive Online-Marketing-Strategie. Es lässt sich auch in kleinen und mittleren Unternehmen zielgerichtet einsetzen, um Bestandskundschaft und potenzielle Käufer zu erreichen. Aber sind Newsletter nicht überholt und landen sowieso im Papierkorb?
In diesem Beitrag beleuchten wir, ob sich E-Mail-Marketing auch heute noch lohnt und wie Sie es gewinnbringend im Unternehmen einsetzen. Außerdem lernen Sie die beliebtesten Tools kennen, mit denen Sie den Newsletterversand simpel und professionell gestalten.
Vorab: Was genau ist eigentlich ein Newsletter?
Ein Newsletter wird regelmäßig oder unregelmäßig per E-Mail an Abonnent:innen verschickt. Traditionell enthält er Neuigkeiten, kann aber auch Aktionen oder neue Produkte – also Werbung – umfassen. Vom einfachen zweiwöchigen Newsletter bis hin zu personalisiertem Retargeting sind viele Varianten möglich.
E-Mail-Marketing bezieht sich eher auf die strategische Seite: das gezielte Versenden von E-Mails passend zum Kampagnenziel, oft an segmentierte Verteiler. Es umfasst auch Transaktionsmails und jede Form der Kundenkommunikation per E-Mail.
Newsletter- und E-Mail-Marketing werden oft synonym verwendet. Beide gehören zum Online-Marketing und nutzen die elektronische Post als Übertragungsweg.
Warum sich E-Mail-Marketing lohnt
Überfüllte Postfächer, steigende Konkurrenz um Aufmerksamkeit: Ist E-Mail-Marketing ein alter Hut? Wohl kaum. Die regelmäßig von United Internet Media durchgeführte Studie zeigte 2022: Newsletter gewinnen für die Befragten sogar an Relevanz. Betrachtet wurde unter anderem, wie viele Leute wie oft Newsletter erhalten und wie häufig sie diese lesen. Die Mehrheit empfängt dabei E-Mails von Onlineshops. Auf Platz 2 liegen redaktionelle Nachrichten oder Magazine.
Mit kreativen Aktionen aus der Werbeflut hervorstechen? Versuchen kann man es auch mit Guerilla Marketing.
Für Unternehmen bietet Newsletter Marketing viele Vorteile, immerhin ist es ein direkter Draht zu (potenzieller) Kundschaft. Gegenüber der Kaltakquise zeichnet es sich besonders aus: Sie erreichen diejenigen, die durch das Anmelden bereits aktiv Interesse an den Inhalten, an der Marke oder einem Produkt gezeigt haben. Streuverluste werden minimiert.
Ein weiteres Plus ist ein hoher ROI (Return on Investment). Ein Newsletter bedeutet nur wenig Aufwand im Vergleich zu dem Nutzen, den er bringen kann, wenn er attraktiv gestaltet ist. Er ist zudem unabhängig von Plattformen wie Social Media oder der eigenen Unternehmenswebsite. Jede Person mit einem E-Mail-Account kann die Nachricht potenziell erhalten.
Zu den weiteren Vorteilen von E-Mail-Marketing zählen:
Newsletter können die Kundenbindung stärken und somit den Umsatz erhöhen.
Eine sehr gute Erfolgskontrolle ist möglich, um Inhalte zu optimieren.
Sie kommunizieren personalisiert und individuell je nach Buyer Persona und dem jeweiligen Status in der Customer Journey (Interessierte, Stammkundschaft usw.).
Auch E-Mail-Marketing kann die Markenbekanntheit steigern. E-Mails werden weitergeleitet, interessante Beiträge mit Bekannten oder in den Sozialen Medien geteilt.
Im Vergleich zu Werbeschriften per Post fallen weder Porto noch Papier- und Druckkosten an, was E-Mail-Marketing zielgerichtet und kosteneffizient macht.
E-Mail Marketing Tools
Um professionell Newsletter zu erstellen, gibt es viele Tools auf dem Markt. Sie reichen von spezialisierter E-Mail Marketing Software bis hin zu CRM-Systemen (Customer Relationship Management) und Lösungen, die ein umfangreiches Angebot an Marketingfunktionen bieten.
Tools sind im E-Mail-Marketing unerlässlich, um Kampagnen schneller und ansprechender zu gestalten und die Kundendaten zu organisieren und segmentieren. So sieht digitale Post von Unternehmen direkt professioneller aus. Die meisten E-Mail Marketing Softwares eignen sich sogar gut für Einsteiger, da sie selbsterklärend programmiert sind. Ein E-Mail Marketing Tool unterstützt dabei, Flüchtigkeitsfehler zu vermeiden – sowohl in den Kundendaten als auch in den Texten. Es lassen sich Entwürfe speichern und als Test versenden. Das für die DSGVO nötige Double-Opt-in-Verfahren wird automatisiert durchgeführt, genauso wie Anmeldungen und Abmeldungen.
Last but not least: Sie werden mit einem Newsletter-Tool nie den Fehler machen, alle Empfängeradressen mit dem gesamten Verteiler zu teilen, weil Sie den BCC vergessen haben. Außerdem riskieren Sie beim manuellen Versand, dass E-Mails mit einem großen Verteiler im Spam-Ordner der Empfänger landen. Die Server der professionellen Tools befinden sich dagegen auf vielen Whitelists, was das verhindert.
Bei der Wahl des passenden Systems können Sie achten auf:
Funktionsumfang: Helfen Schnittstellen zu anderen Systemen, beispielsweise zu einem CMS wie WordPress oder dem Onlineshopsystem? Ist ein A/B-Testing möglich, um den Erfolg unterschiedlicher Designs und Inhalte direkt zu vergleichen? Werden alle hilfreichen Daten erhoben und in Reports zur Verfügung gestellt? Entspricht der Umgang mit persönlichen Daten der DSGVO? Ggf. gibt es Tools zur Automatisierung.
Design: Anzahl der Vorlagen, Anpassungsmöglichkeiten und Hinterlegen der eigenen CI
Handhabung: Wie simpel und schnell ist die E-Mail Marketing Software im täglichen Gebrauch? Häufig wird ein Drag-and-Drop-System verwendet.
Preisgestaltung: Diese ist oft abhängig von der Menge an Adressen oder Listen. Bedenken Sie auch, dass das Tool langfristig zu Ihrem Geschäft passen sollte, da ein Umzug erneut Aufwand und Einarbeitung bedeutet. Die meisten Anbieter arbeiten mit kostenfreien Testzeiträumen, um die Software in der Praxis zu testen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen eine Auswahl an E-Mail-Marketing Tools genauer vor.
Mailchimp
Mailchimp zählt schon lange zu den führenden Namen unter den Newsletter-Tools. Allerdings handelt es sich dabei um ein Unternehmen mit Servern in den USA, was für die Einhaltung der DSGVO hinderlich ist. Der Europäische Gerichtshof (Schrems-II-Urteil) sieht die Übermittlung personenbezogener Daten in die Vereinigten Staaten als problematisch an, da sie kein vergleichbares Datenschutzniveau wie die EU bieten. Beispielsweise besteht das Risiko der staatlichen Überwachung. Um Mailchimp sicher zu verwenden, sollten unterschiedliche Vorkehrungen getroffen und eine Risikobewertung durchgeführt werden. Es besteht ebenso die Möglichkeit, dass der Anbieter zukünftig auf den Sachverhalt reagiert und für EU-Kundschaft Serverstandorte anbietet, die hierzulande als rechtssicher gelten.
Preise: Free bis 500 Kontakte und maximal 1.000 E-Mails im Monat, ohne A/B-Tests, nur eine Zielgruppe, kostenpflichtig ab 12,68 €
Design: über 130 Newsletter-Vorlagen
Funktionalität: Umfangreiche Integrationen möglich, bspw. mit dem Onlineshop, zusätzliche mobile App, Drag-and-Drop
Sonstiges: Vielen Texten merkt man an, dass sie automatisch übersetzt sind, weshalb die Nutzung mit guten Englischkenntnissen hilfreich sein kann.
BREVO (Sendinblue)
BREVO, vielen noch bekannt unter dem Namen Sendinblue, gehört ebenso zu den beliebten Newsletter-Tools. Neben dem Newsletterversand gibt es noch weitere Marketingfunktionen, wie die Kundenverwaltung (CRM), die Erstellung von Landingpages, Live-Chats und WhatsApp-Marketing. Als französische Lösung mit Serverstandort in Deutschland gilt das Tool als DSGVO-konform.
BREVO bietet bereits im kostenlosen Tarif unbegrenzt Kontakte und bis zu 300 E-Mails pro Tag, was es zu einer empfehlenswerten E-Mail-Marketing-Software für den Einstieg macht.
Preise: Umfangreiches kostenfreies Paket, kostenpflichtig „Starter“ ab 7 € monatlich ohne tägliches Versandlimit und inkl. Support
Design: 50+ kostenlose Vorlagen
Funktionalität: Viele Integrationen möglich, bspw. mit dem Onlineshop, Drag-and-Drop-Editor, A/B-Tests, intelligente Versandzeitoptimierung und weitere Marketingwerkzeuge
Cleverreach
Viele bekannte Namen arbeiten mit Cleverreach, einem Newsletter-Tool made in Germany. Die Serverstandorte des Anbieters befinden sich in der EU, die spezialisierte E-Mail Marketing Software ist komplett DSGVO-konform verwendbar.
Cleverreach bietet diverse E-Mail-Automationen dank dem Tool THEA. Alle Tarife sind ohne Vertragsbindung und dadurch jederzeit kündbar. Ein KI-Content-Generator ist ebenso bereits enthalten. Weitere Marketingfeatures wie Landingpages bietet der Dienst allerdings nicht.
Preise: Kostenfreies Paket „Lite“ bis 250 Empfänger und maximal 1.000 E-Mails im Monat, kostenpflichtig „Basic“ ab 15 € monatlich bei 500 Empfängern. Etwas undurchsichtige Preisgestaltung, zudem kleine Stufen, weshalb man im Zweifelsfall häufig wechseln muss.
Design: Kostenfreie, responsive Vorlagen und Template-Generator für eigene Designs
Funktionalität: Integrationen reichen von HubSpot bis zu WooCommerce und Shopify, Drag-and-Drop, Automatisierungen
HubSpot
HupSpot ist ein All-in-one-Programm, das nicht nur kleine und mittlere Unternehmen (KMU) selbst große Unternehmen für die unterschiedlichsten Marketing-, Vertriebs- oder Kundeserviceaufgaben verwenden. Es bietet zahlreiche Verknüpfungen, um den Vertrieb zu automatisieren oder auch Social Media Posts zu planen. Dazu kommt die Funktion, Newsletter an die in der Software gespeicherten Adresslisten zu versenden.
Die einzelnen Bereiche sind in sogenannte Hubs eingeteilt. Die E-Mail Marketing Software kann einzeln oder zusammen mit anderen Hubspot-Funktionen zum Einsatz kommen. Sie ist Teil des HubSpot Marketing Hubs, in dem auch das Social-Media-Management oder Fomulare für die Website untergebracht sind. Viele KI-Features unterstützen den Prozess.
Preise: Kostenfrei mit maximal 2.000 E-Mails im Monat, 2 Benutzern und HubSpot-Branding, „Starter“ ab 15 €, 1.000 Marketingkontakte inklusive, ohne Branding, mit Automatisierungsworkflows
Design: Responsive, zielgerichtete Templates enthalten
Funktionalität: Drag-and-Drop-Editor, A/B-Tests, Automatisierungen, einfache Personalisierung durch den großen Funktionsumfang
Sonstiges: Die Liste an Funktionalitäten ist so umfangreich, dass HubSpot für den reinen Newsletterversand fast zu schade ist. Zudem befinden sich auf dieser Seite diverse unübersetzte Texte, weshalb Englischkenntnisse von Vorteil sind.
Rapidmail
Zuletzt möchten wir noch ein deutsches E-Mail-Marketing-Tool vorstellen: Rapidmail. Nicht nur dank seiner Herkunft gilt Rapidmail als 100 % DSGVO-konform. Es ist bei vielen bekannten deutschen Marken beliebt. Neben den üblichen Newsletterfunktionen bietet die Software eine umfangreiche Kundenverwaltung und einen Formular-Builder, der sogar automatisch ein Anmeldeformular generieren kann, das zu Ihrer Website passt. Onlineshop-Besitzer nutzen die Schnittstellen zu Shopify, WooCommerce und weiteren. Zudem sind besonders viele Vorlagen enthalten.
Preise: Per se kein kostenloses Paket, allerdings sind der erste Versand an bis zu 2.000 Kontakte sowie einzelne Newsletter an maximal 10 Kontakte kostenfrei. „Starter“ mit bis zu 500 Empfängern 15 € monatlich mit unbegrenzten E-Mails.
Design: Über 250 kostenfreie Vorlagen
Funktionalität: Jedes Paket enthält telefonischen Support; Darstellungstest für unterschiedliche Geräte und Programme für 5 € buchbar, Automationen und A/B-Tests ab Premium, 1-Klick-Design nach Vorlage der Website
Newsletter erstellen Schritt für Schritt
Einen guten Newsletter zu erstellen, muss nicht schwer sein. Wer ein paar Schritte befolgt, geht durchdacht und organisiert an das Thema heran. Dadurch steigen die Erfolgschancen und die Abmeldequote bleibt gering.
Abonnenten gewinnen
Bevor Sie sich in die E-Mail-Kampagne stürzen, brauchen Sie natürlich Abonnenten. Sie können einerseits Bestandskundschaft schreiben oder etwa direkt beim Kauf im Onlineshop abfragen, ob die Aufnahme in den Verteiler gewünscht ist. Andererseits bieten sich Aktionen an, bei denen sozusagen die E-Mail-Adresse für etwas Anderes eingetauscht wird. Das könnte sein: ein kostenfreies Dokument (Freebie), die Chance auf einen Gewinn oder (auch sehr beliebt) einen Rabatt für die Bestellung nach der Anmeldung.
Achtung Kaltakquise: Was Firmen in der Regel nicht dürfen, ist, an wahllose Privatpersonen Newsletter zu schicken. Es muss dafür die Zustimmung oder ein sogenanntes berechtigtes Interesse vorliegen. Sicher geht also, wer die aktive Zustimmung einholt. Dadurch sollen Leute vor unerwünschter Werbung geschützt werden.
Wichtig ist, dass sichergestellt wird, dass die E-Mail-Adresse tatsächlich der Person gehört, die diese eingetragen hat. Dafür gibt es das bereits erwähnte Double-Opt-in-Verfahren: In einer häufig automatisierten E-Mail wird abgefragt, ob die Person sich tatsächlich für den Newsletter eingetragen hat. Sie muss dies dann (erneut) bestätigen, bevor der Newsletter tatsächlich versendet werden darf.
Beim Erheben von Daten ist gemäß DSGVO gleichzeitig zu beachten, dass nur diejenigen Daten gespeichert werden, die für den Zweck tatsächlich notwendig sind. Am besten machen Sie also nur das Feld für die E-Mail-Adresse verpflichtend. Weitere Angaben wie Name, Telefonnummer oder Ort sollten optional sein und deren Nutzung begründet werden.
Thema & Ziel definieren
Der Verteiler füllt sich, jetzt stellt sich die Frage: Was möchten Sie mit der E-Mail-Marketing-Kampagne erreichen? Daran orientieren sich das jeweils gewählte Thema und die passende Ansprache.
Ein Beispiel wäre eine stärkere Kundenbindung. Passende Themen sind Rabatte oder Geschenke zum Geburtstag, aber auch Aktionen, die speziell längere Zeit nach dem letzten Kauf erneut zum Shoppen anregen.
Unterscheiden lässt sich nach Werbe- und Info-Mails, wobei es natürlich Grauzonen gibt. Thematisch lassen sich Newsletter ungefähr aufteilen nach:
Content-Newsletter: Enthält neue Blogbeiträge, Videos, E-Books, Tipps oder News aus dem Unternehmen.
Produkt-Mailing: Stellt neue Produkte oder Kollektionen vor.
Sales-Mailing: Bewirbt Aktionen oder Rabattzeiträume. Dabei sind insbesondere klare Call-to-Action-Buttons und die Betonung der Alleinstellungsmerkmale / des Value Proposition Canvas wichtig. Diese Inhalte sind besonders beliebt bei der Kundschaft und sollten deshalb regelmäßig versendet werden.
Event-Einladung: Beinhaltet den Hinweis auf eine Veranstaltung, möglichst an die Zielgruppe, die örtlich passend segmentiert ist.
Nicht zum klassischen Newsletter gehörig sind persönliche E-Mails, wie Anmelde- und Geburtstagsmails, Versandmitteilungen oder Nachrichten, in denen um eine Bewertung gebeten wird, etwa Google Bewertungen oder die Teilnahme an einer kurzen NPS-Umfrage. Individueller sind ebenso E-Mails, in denen beispielsweise an einen bereits gefüllten Warenkorb erinnert wird. Adressen segmentieren & personalisieren
Nun haben Sie die Ausrichtung des E-Mail-Marketings bestimmt und segmentieren die passenden Empfänger:innen. Je mehr Sie die Themen personalisiert anpassen, desto höher ist die Erfolgsquote. Bei der Personalisierung geht es vor allem darum:
Wer sind die Empfänger?
Was interessiert sie?
Wo in der Customer Journey / im Kaufprozess befinden sie sich?
An welchem Ort halten sie sich auf? (für Vor-Ort-Angebote und lokale Events)
Sagen wir etwa, Sie haben einen Onlineshop für Secondhand-Kleidung. Manche Kunden haben bisher ausschließlich Frauenkleidung gekauft, andere vorwiegend mit Werbung und Links zum Thema Accessoires interagiert und letztere sind nicht Käufer, sondern bieten regelmäßige Kinderkleidung zum Wiederverkauf an.
All diese Menschen haben unterschiedliche Interessen demonstriert, auf die Sie im E-Mail-Marketing eingehen können. Um dies technisch zu realisieren, kommt die Automatisierung in Form von Tagging ins Spiel, das bei einigen E-Mail-Marketing-Tools zur Verfügung steht.
Tipp: Die eigene Zielgruppe und was sie bewegt, lernt man besonders gut kennen, indem man eine Buyer Persona erstellt.
Um Inhalte zu individualisieren, fragen Sie Ihre Zielgruppe doch direkt, was sie interessiert: Bitten Sie bei der Anmeldung um ein freiwilliges Feedback, welche Inhalte für die Person besonders interessant sind und welche Frequenz sie sich wünscht. News-Redaktionen etwa bieten oft die Möglichkeit, zwischen täglichen News, wöchentlicher Zusammenfassung oder monatlichen Highlights zu spezifischen Themen zu wählen.
Das gleiche gilt für eine Umfrage nach der Abmeldung. Sie gibt Aufschluss darüber, ob Frequenz und Inhalte der Newsletter zu den jeweiligen Empfängern passen oder optimiert werden müssen.
Personalisierung bedeutet zuletzt auch, dass Sie Kundschaft mit dem Namen ansprechen, sofern dieser bekannt ist. Das ist ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um Spam handelt. Ob Sie die Leute mit Vor- oder Nachnamen ansprechen, duzen oder siezen, ist ganz von Ihrem Geschäft abhängig.
Ansprechenden Content erstellen
Kommen wir zum Punkt, an dem es richtig spannend wird: die tatsächlichen Inhalte erstellen, Texte schreiben, Bilder und das Layout festlegen. Dabei ist auf responsives Design zu achten, das sich an das genutzte Medium anpasst, auf eine aktive Sprache, die zu weiteren Aktionen aufruft und auf eine Betreffzeile, die zum Lesen anregt.
Denken Sie beim Erstellen der Inhalte unbedingt an Ihre zuvor gewählte Zielgruppe: Welche Sprache spricht sie, was motiviert sie zum Kauf? Warum hat sie sich für den Newsletter angemeldet? Und auch der Absender darf nicht vergessen werden. „Ihr Team vom Henke-Hockeyshop“ ist weniger persönlich als ein direkter Ansprechpartner mit Kontaktmöglichkeit und Foto.
Nutzen Sie zudem möglichst kleine und wenige Bilddateien, um die Ladezeit zu optimieren. Oftmals werden die Bilder deshalb in den E-Mailprogrammen erst auf Wunsch heruntergeladen, weshalb Nutzer nur den Text sehen.
Überzeugende Betreffzeile schreiben
Die Betreffzeile entscheidet maßgeblich über Erfolg und Misserfolg im E-Mail-Marketing. Die folgenden Inhalte können noch so gut sein, wenn die Empfänger die E-Mail gar nicht erst öffnen. Der erste Eindruck zählt und entscheidet darüber, ob Leute bereit sind, einem Newsletter ihre Zeit zu widmen.
Das bedeutet in erster Linie, dass Sie Neugier wecken, aber auch direkt zum Punkt kommen sollten. Ist die Betreffzeile etwa zu breit, wird sie im E-Mail-Programm abgeschnitten. Ein guter Richtwert sind ungefähr 6-10 Wörter Länge. Erstellen Sie Ihren Betreff am besten, wenn der Inhalt des Newsletters bereits getextet wurde.
Es ist zudem empfohlen, eventuell schon hier den Namen des Empfängers unterzubringen. Die Leute fühlen sich direkt angesprochen. Zahlen belegen den Erfolg dieser Vorgehensweise, dennoch nutzen diese Taktik bislang nur wenige.
Übrigens: Seien Sie vorsichtig bei der Begriffwahl. Manche Wörter weisen darauf hin, dass es sich um Spam handelt und verbannt Ihre E-Mail in Ordner, in die kaum jemand hineinschaut. Dies ist zudem nicht gerade vertrauenserweckend.
Für Smartphones optimieren
Die erwähnte Studie zeigte: Das Handy wird am häufigsten genutzt, um E-Mail-Marketing zu konsumieren. Immerhin lassen sich Newsletter schnell auch unterwegs überfliegen. Es gilt also neben der Suchmaschinenoptimierung mittlerweile auch Mobile First – das Design wird im besten Fall zuerst für Handybildschirme erstellt und im Anschluss auch für Desktops oder Tablets optimiert.
Diese Form des Lesens stellt direkt die Weichen, wie weitere Inhalte gestaltet werden sollten: kurze Texte und knackige Botschaften führen zum Ziel.
Zu Aktionen auffordern
Die gesamte E-Mail sollte so gestaltet sein, dass die Empfänger zu den gewünschten Aktionen motiviert werden. Dabei arbeiten Sie insbesondere mit Call-to-Actions (in der Regel Buttons), die sich vom Rest der Nachricht abheben. Es hat sich bewährt, direkt im oberen Drittel zur gewünschten Handlung aufzurufen und die Aufforderung am Schluss noch einmal zu wiederholen.
Manche Zielgruppen sprechen eher auf exklusive Angebote an, während andere sich von zeitlich begrenzten Aktionen überzeugen lassen. Exklusivität und Verknappung sind bekannte Strategien im Marketing. Ob diese aus ethischen Gesichtspunkten zu Ihrer Marke passen, ist Ihnen überlassen. Versuchen Sie in jedem Fall, ehrlich zu bleiben, um nicht das Vertrauen der Kundschaft aufs Spiel zu setzen, das Sie sich so aufwendig erarbeitet haben.
Beispiele für Call-to-Actions für Handel oder Dienstleister können lauten:
Jetzt 30 € Rabatt sichern
Sofort zum Kurs anmelden
Frühbucherpreis sichern
Direkt begehrten Kursplatz buchen
Vorgaben einhalten
Neben dem angesprochenen Double-Opt-in gibt es noch ein paar weitere Vorgaben, die Newsletter erfüllen müssen, um keine Abmahnung zu riskieren. Dazu gehören:
Eine einfache Möglichkeit, sich aus dem Verteiler auszutragen, wird in der Regel mit einem Abmelde-Link gelöst.
Auch in Newslettern müssen sich Unternehmen im Impressum zu erkennen geben und Kontaktmöglichkeiten aufführen (siehe Digitale Dienste Gesetz, vormals Telemediengesetz).
Integration von Newsletterversand und die Nutzung/Weitergabe der damit verbundenen Daten in der Datenschutzerklärung. Dieser muss während der Anmeldung zum Newsletter zugestimmt werden.
Gut testen
Vor dem Versand an viele Empfänger sollten Sie die Nachricht immer ausgiebig prüfen. Dabei geht es natürlich um Rechtschreibfehler (mindestens vier Augen sehen mehr), aber auch um die korrekte Darstellungsweise auf unterschiedlichen Geräten und in verschiedenen E-Mail-Programmen. Vergessen Sie gleichzeitig nicht, dabei alle gesetzten Links zu checken – die Leser sollten auf keinen Fall ins Leere laufen.
Versandzeitpunkt wählen
Kurz vor dem Ziel: Jetzt gilt es noch, den Versandzeitpunkt möglichst erfolgversprechend zu wählen. Haben Sie bereits Newsletter versendet, geben Reports Aufschluss darüber, zu welcher Zeit Ihre Zielgruppe E-Mails am ehesten lesen.
Ansonsten orientieren Sie sich an allgemeinen Trends: Social Media und Newsletter werden bevorzugt früh morgens, am Vormittag oder zur Mittagspause geöffnet. Hier ist entscheidend, ob es sich beim Publikum um B2B- oder B2C-Kundschaft handelt. Privatleute lesen Newsletter ebenso regelmäßig später am Abend.
Viele empfehlen, Wochenenden zu meiden. Sind Sie sich nicht sicher, wann Ihre Zielgruppe tatsächlich empfänglich für Ihr E-Mail-Marketing ist, führen Sie einfach A/B-Tests durch.
Erfolg des Newsletters messen
Sind die ersten Newsletter einmal geschafft, geben Reports und A/B-Testings Aufschluss über die Erfolgsquote. Außerdem können Sie Tracking-Links einbauen, um etwa den Erfolg unterschiedlicher Marketing-Maßnahmen miteinander zu vergleichen. So lässt sich beispielsweise ein Eindruck gewinnen, wie viele Website-Besucher dank Newsletter kamen und wie viele über Social Media und andere Kampagnen.
Wichtige Kennzahlen, um den Erfolg Ihrer E-Mail-Marketing-Kampagne zu messen, sind:
CTR (Click-Through-Rate) / Öffnungsrate – Die CTR zeigt, wie viele der Empfänger eine E-Mail nach dem Erhalt tatsächlich geöffnet haben. Ist sie schlecht, könnten ein wenig attraktiver Betreff oder uninteressante Inhalte dahinterstecken.
Klickrate – Nicht zu verwechseln mit der Klickrate, die die Anzahl an Klicks auf Newsletter-interne Links darstellt.
Abmelderate – Zeigt an, wie viele Abonnentinnen und Abonnenten sich durch den Link in dieser E-Mail abgemeldet haben.
Bouncerate – Ist die Anzahl an E-Mails, die nicht zugestellt werden konnte, beispielsweise, weil die Adresse nicht existiert oder eine Abwesenheitsbenachrichtigung aktiv ist. Sie gibt deshalb unter anderem Aufschluss darüber, wie gut die Kundendaten gepflegt sind.
Reports ermöglichen, Fehler im Nachhinein aufzudecken und beinhalten wertvolle Einblicke in die eigene Zielgruppe. Genauso wertvoll ist das direkte Feedback der Kundschaft, beispielsweise bei An- und Abmeldung.
Was gute E-Mail-Marketing-Beispiele ausmacht
Es gibt viele gute Newsletter, die sich abhängig von der Branche stark unterscheiden. Am besten ist es, Sie tragen sich in mehreren Verteilen von interessanten Unternehmen ein. Achten Sie dann darauf: Hätten Sie den Newsletter geöffnet? Was macht die E-Mail-Marketing-Strategie ansprechend für Sie? Welches E-Mail-Marketing regt Sie zu einem tatsächlichen Kauf an?
Gute E-Mail-Marketing-Beispiele zeichnen sich besonders aus durch:
Konzept: Stechen aus der Menge heraus, bieten einen eindeutigen Mehrwert oder sind speziell personalisiert.
Design: Verwenden hochwertige Visuals, GIFs oder besonders minimalistisches Design, passend zur Corporate Identity (CI) und responsiv (für mobil und Desktop optimiert).
Text: Reden nicht lange um den heißen Brei herum. Der Text ist ansprechend und genau passend zur Zielgruppe. Ein Beispiel wären Sprüche, Memes, Anglizismen, die bei der jungen Generation zum Ziel führen können.
Trends: Greifen auf, was Leute aktuell umtreibt.
Nicht nur aus Gründen der Barrierefreiheit sollten Newsletter alt-Texte zu ihren Bildern enthalten. Um Daten zu sparen, werden Bilder oftmals erst nach einem Klick geladen. Dann liefern alt-Texte wenigstens einen Kontext, welche Bilder zu erwarten wären.
Next level: Newsletter Automation
Im Newsletter Marketing gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur praktischen Automation. Unter Automation versteht man dabei zeitlich vorausgeplante E-Mails oder solche, die abgesendet werden, wenn eine bestimmte Bedingung erfüllt wird. Beispielsweise lassen sich mit einer Newsletterstrecke in bestimmten zeitlichen Abständen E-Mails versenden. So können Sie selbst ausführlichere Themen besprechen und Kurse per Mail versenden.
Ebenso dient Newsletter Automation dazu, nach gewissen Aktionen automatisiert eine passende Nachricht zu versenden. Dazu gehören Willkommens- und Abschieds-E-Mails, aber auch die sogenannte Abandoned Cart Nachricht, auch wenn diese im engeren Sinne nicht zu den Newslettern zählen. Füllt bekannte Kundschaft den Warenkorb und schließt den Kauf nicht ab, kann man sie so eine gewisse Zeit später erneut zum Abschluss ermuntern.
Technisch lassen sich Automationen auch durch Tags auslösen. Wurde eine bestimmte Aktion von einer Abonnentin oder einem Abonnenten durchgeführt, wird dem Konto dadurch ein Schlagwort hinzugefügt, das Rückschlüsse auf bestimmte Interessen zulässt. Anschließend können Marketer ihre Kampagnen zielgerichtet zu den Tags aufsetzen.
Mit E-Mail-Marketing direkt ins Postfach Ihrer Zielgruppe
E-Mail-Marketing darf auch heute in keiner Marketingstrategie von kleinen oder mittleren Unternehmen fehlen. Die Erfolgsquote ist hoch, Flexibilität und Unabhängigkeit sind ebenso gegeben. Zur Realisierung stehen viele Newsletter Softwares zur Verfügung – vom simplen Drag-and-Drop-Builder bis zum All-Inclusive-Marketing-Programm.
Wer strategisch klug denkt und ein paar Punkte beachtet, stellt (potenzieller) Kundschaft personalisierte Inhalte und Angebote direkt im Postfach zur Verfügung. Und das ganz ohne Briefmarke und Papier. Versuchen Sie es doch einfach einmal und bauen sich nach und nach Ihren ganz persönlichen Verteiler auf.
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