Was ist ein SWIFT-Code und wofür ist er wichtig?
Spätestens wenn Sie eine Auslandsüberweisung tätigen wollen, stoßen Sie auf den Begriff „SWIFT-Code“. Doch was ist SWIFT eigentlich und was muss beim Umgang mit dem Code beachtet werden?
Wir von SumUp erklären den Begriff und vergleichen Swift und BIC miteinander. Außerdem geht es um die Frage, wofür der Code notwendig ist.
Definition: SWIFT-Code
Mithilfe des Swift-Codes wird ein schematisches Format, genauer der Business Identifier Code (BIC), beschrieben. Anhand dessen wird aufgezeigt, um welches Institut es geht und wo dieses seinen Sitz verortet hat. Der Code kann auf diese Weise über 11.000 internationale Finanzinstitute identifizieren.
Im europäischen Raum können diese Informationen auch aus der IBAN abgeleitet werden. Für Auslandsüberweisungen jedoch wird oft der SWIFT-Code der Empfängerbank gebraucht. Ohne ihn wird die Überweisung gegebenenfalls nicht ordnungsgemäß ausgeführt.
Was ist SWIFT?
Die Abkürzung SWIFT steht für die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Es handelt sich hierbei um eine Gesellschaft, die von Finanzinstituten getragen wird und ihren Sitz in Belgien hat.
Sie wurde 1973 ins Leben gerufen, um das überholte Telexsystem abzulösen. So entwickelte sich die Genossenschaft zum bedeutendsten Anbieter von geschützten Finanznachrichtendiensten und verbindet heute 11.000 Banken und Geldinstitute in über 200 Ländern.
Die Zentralbanken der G10 Länder leiten SWIFT. Aber auch die Banken anderer wichtiger Industrieländer nehmen eine wichtige Rolle in der SWIFT-Gesellschaft ein.
Die wichtigste Aufgabe von SWIFT ist sicherzustellen, dass Finanzdaten zwischen Banken und allen Ländern der Welt sicher übermittelt werden können. So wird der Geldtransfer über Landesgrenzen hinweg ermöglicht, was maßgeblich dazu beiträgt, die Weltwirtschaft am Laufen zu halten.
Wie entsteht der SWIFT-Code?
Die Zusammensetzung des SWIFT-Codes beziehungsweise des BIC-Codes folgt einer einheitlichen Regelung. Jeder Ziffer und jedem Buchstaben kommt so eine bestimmte Bedeutung zu.
Der Name des Finanzinstituts wird durch die ersten vier Buchstaben des Codes beschrieben. Die anschließenden zwei Buchstaben geben Auskunft über das Land, in dem die Bank verortet ist. Die letzten zwei bis sechs Zahlen oder Buchstaben legen den genauen Standort und unter Umständen auch die Filiale fest.
Sind der SWIFT-Code und der BIC identisch?
Sind Sie Inhaber eines deutschen Girokontos, hat Ihre Bank auch einen BIC, welcher auf dem Kontoauszug zu finden ist. Die Abkürzung BIC beschreibt den Business Identifier Code, der nach internationalem Standard genormt ist und von der SWIFT (Society for Worldwide Interbank Telecommunication) betreut wird.
Der SWIFT-Code ist also mit dem BIC-Code identisch. So können Banken mithilfe des Codes andere Finanzinstitute erkennen und deren Standort ermitteln. Dabei spielt es keine Rolle, wo sich die andere Bank befindet. Sogar bei einem Online-Geschäftskonto haben Sie einen BIC.
Wann muss ich den SWIFT-Code angeben?
Sollten Sie innerhalb der Europäischen Union eine Überweisung tätigen, muss der SWIFT-Code nicht angegeben werden. Das Zahlungsinstitut, welches Ihre Überweisung empfangen soll, erhält bereits durch die IBAN alle wichtigen Informationen.
Solange keine Überweisungen an Drittländer durchgeführt werden, müssen Sie Ihren SWIFT – Code nicht benutzen.
Was bedeutet das sogenannte SWIFT – Abkommen?
Das SWIFT-Abkommen stellt ein Übereinkommen zwischen den USA und der Europäischen Union dar. Nach langer Verhandlungsphase trat es im August 2010 in Kraft.
Es bildet die gesetzliche Grundlage, um die Finanzierung von Terrorismus aufspüren zu können. So ist es US – Fahndern möglich, bei Terrorismusverdacht Informationen zu Überweisungsvorgängen von europäischen Staatsbürgern ins EU – Ausland zu erhalten.
Die Informationen beinhalten Kontonummern, Namen der beteiligten Personen und deren Anschriften sowie nationale Kennnummern. Auch die EU kann so Bankdaten in den Vereinigten Staaten abfragen.
Was versteht man unter dem SWIFT-Ausschluss?
Aufgrund von weltpolitischen Geschehen kann es für einzelne Länder zu einem Ausschluss aus der SWIFT kommen. Somit fallen Sie aus dem international verbundenen Finanzsystem heraus. Das globale Agieren des ausgeschlossenen Landes soll so enorm eingeschränkt werden.
Im Grunde können sich Banken auch ohne das SWIFT-Verfahren austauschen, jedoch ist dieser Vorgang umständlich und kostenintensiv.
Durch den Ausschluss können bedeutende Warenströme verringert werden, da Importe nicht bezahlt oder Einnahmen für Exporte nicht angenommen werden können.
Mit einer SWIFT-Überweisung sicher Geld übermitteln
Der SWIFT-Code wird dann benötigt, wenn Geld ins Ausland überwiesen werden soll. Kennen Sie den Code des Zahlungsempfängers nicht, können Sie ihn durch eine kurze Suche im Internet herausfinden.
Hierzu müssen Sie nur die Bank und deren Heimatland kennen. Anschließend können Sie auf diversen eigens dafür eingerichteten Portalen den SWIFT-Code heraussuchen.
Auch wenn Sie Ihren eigenen BIC-Code vergessen haben, können Sie diesen in einer öffentlichen Datenbank suchen. Jedoch finden Sie den Code noch schneller, wenn Sie auf Ihre Kontoauszüge schauen.
Gut zu wissen: Die Sicherheit beim bargeldlosen Zahlungsverkehr ist auch in anderen Bereichen wichtig. Bestellen Sie regelmäßig online? Anbieter wie SumUp setzen zum Beispiel auf 3D-Secure-Zahlungen. Dadurch müssen Sie Ihre Transaktion mithilfe einer Benachrichtigung auf Ihrem Smartphone bestätigen.
Gebühren bei einer SWIFT-Überweisung
Bei SWIFT-Überweisungen fallen stets Gebühren an. Im innereuropäischen Raum sind diese gesetzlich verankert, außerhalb Europas nicht. Um die Gebühren zu berechnen, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. In den meisten Fällen fallen Gebühren in Höhe von fünf bis zehn Prozent des Überweisungsbetrags an.
Zudem ist der Betrag der Gebühr abhängig von der jeweiligen Währung, dem Zielland und der Entgeltoption. Auch Aufwendungen für die Korrespondenzbank und etwaige Belege oder Eilaufträge müssen berücksichtigt werden.
Zahlungssystem mit SWIFT: Wer kommt für die Gebühren auf?
Die Entgeltoption bestimmt, ob der Empfänger oder der Absender für die Gebühren aufkommt.
Entweder bezahlt der Zahlungsempfänger die gesamte Gebühr und erhält so nicht den vollständigen Überweisungsbetrag oder der Absender übernimmt sämtliche Kosten.
Es gibt auch die Möglichkeit, dass sich beide Parteien die Kosten für die Gebühren teilen. So begleicht der Absender die Gebühren der eigenen Bank, der Zahlungsempfänger bezahlt den Rest der Kosten.
Reguläre Dauer einer SWIFT-Überweisung
In der Regel dauert es zwei bis fünf Tage, bis die Zahlung per SWIFT-Überweisung ihr Ziel erreicht. Durch unterschiedliche Zeitzonen oder auch Zwischenbanken kann sich die Überweisungsdauer in die Länge ziehen.