Laden eröffnen: von der Idee zum erfolgreichen Konzept
Voraussetzungen, Ideen und Unterstützung für Ihr Ladenkonzept.
Veröffentlicht • 04.08.2024 | Aktualisiert • 04.08.2024
Laden eröffnen: von der Idee zum erfolgreichen Konzept
Voraussetzungen, Ideen und Unterstützung für Ihr Ladenkonzept.
Veröffentlicht • 04.08.2024 | Aktualisiert • 04.08.2024
„Ich möchte meinen eigenen Laden eröffnen und mich dadurch selbstständig machen!“ Viele angehende Gründer:innen haben diesen Wunsch, aber es fehlt vielleicht noch die Inspiration und eine Vorstellung von den nötigen Voraussetzungen. Aber ja: Ein Geschäft zu eröffnen, kann mit zahlreichen Vorteilen verbunden sein, erfordert jedoch auch einiges an Einsatz.
Was braucht man also, um einen Laden zu eröffnen? Wie viel Grundkapital ist nötig? Ist die Konkurrenz im Einzelhandel nicht zu hoch und das stationäre Konzept längst überholt? Und kann sich eigentlich jeder mit seinem eigenen Geschäft selbstständig machen?
Wir von SumUp haben Tipps und Anregungen für Ihren Start als zukünftige:r Ladenbesitzer:in zusammengetragen.
Was macht einen Laden aus?
Kurz zur Theorie: Unter einem Laden oder auch einem Ladenlokal verstehen die meisten von uns ein physisches, eher kleines Geschäft. Es geht also um den stationären Einzelhandel. Der zeichnet sich dadurch aus, dass vorwiegend an private Kundschaft und nicht an andere Gewerbe verkauft wird.
Ein Ladenbetreiber wählt ein Sortiment aus, um den Konsumenten die Auswahl zu erleichtern und sich selbst am Markt zu positionieren. Auf die eingekaufte Ware wird dafür ein Aufschlag berechnet, damit sich das Geschäft lohnt.
Beispiele für kleine Läden sind etwa Blumenläden, Geschäfte für Bekleidung und Second Hand aller Art oder auch viele Hofläden, die meist mehr verkaufen als die Ware, die selbst angebaut wurde. Auch ein Verkaufsstand auf einer Messe gilt als Laden.
Ein Geschäft eröffnen: die Voraussetzungen
Was braucht man, um einen Laden zu eröffnen? Ob Sie Ihr eigenes Modelabel gründen oder einen Schreibwarenladen eröffnen, je nach Bundesland gibt es bestimmte Voraussetzungen. Besonders mit Hinblick auf den Verkauf von Lebensmitteln (Kiosk, Tante-Emma-Laden, Delikatessengeschäft oder Gemüseladen) müssen strikte Vorgaben eingehalten werden. Vorschriften zur Auszeichnung von Waren (Preisangabenverordnung) und zur Einhaltung von Hygienestandards (Stichwort Lebensmittelsicherheit) sichern Verbraucher ab. Hier lohnt es sich in jedem Fall, sich mit einer ausreichenden Vorlaufzeit mit den Vorschriften und den Behörden auseinanderzusetzen.
Die meisten Selbstständigen und alle Kaufleute müssen ihr Gewerbe beim örtlichen Gewerbeamt anmelden. Das ist der Fall, sobald die Absicht besteht, mit einer Selbstständigkeit Gewinn zu erzielen. Daraufhin bekommen Sie den Gewerbeschein, der häufig ausreicht, wenn Sie etwa Schreibwaren verkaufen möchten. Zudem wird sich das Gewerbeamt in der Regel an das Finanzamt melden, von dem Sie dann bald Post bekommen. Im Anschluss füllen Sie den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus.
Für unverpackte Lebensmittel und eigene Verarbeitung gelten zusätzlich besondere Hygienevorschriften und es ist Pflicht, an einer Erstbelehrung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) teilzunehmen. Wer selbst zubereitete Speisen verkaufen möchte oder Getränke ausschenkt, braucht eine Gaststättenerlaubnis, mit der verschiedene Voraussetzungen verknüpft sind.
Jedes Bundesland legt im Ladenöffnungsgesetz fest, wann Geschäfte geöffnet haben dürfen und unter welchen Voraussetzungen Ausnahmen gestattet sind (Beispiel: Feiertagsöffnung oder verkaufsoffener Sonntag). Diese Gesetze dienen insbesondere dem Arbeitnehmerschutz, aber auch der Nachtruhe.
Für viele Unternehmen ist ein Eintrag im Handelsregister Pflicht. Dies gilt gerade für alle Kaufleute, es sei denn, es handelt sich um Kleingewerbetreibende – dann ist der Eintrag freiwillig.
Das Handelsregister ist ein öffentlich einsehbares Verzeichnis mit den grundlegenden Daten zu einer Firma. Die Eintragung erfolgt elektronisch. Mit dem Eintrag gelten Gründer:innen automatisch als Kaufleute mit den dazugehörigen Rechten und Pflichten. Unter anderem sind eingetragene Unternehmen zur doppelten Buchführung verpflichtet.
Ein weiterer wichtiger Ansprechpartner für die Ladenöffnung ist das Bauamt. Dort klären Sie, ob sich Räumlichkeiten, die Sie für einen Laden ins Auge gefasst haben, dafür eignen. Nötige Umbaumaßnahmen sind nicht immer möglich oder können einen großen Teil vom Startkapital erfordern.
Persönliche Voraussetzungen
Ich bin Händler, ich kaufe Waren ein und verkaufe sie wieder, so dass am Ende ein Gewinn bleibt. So einfach, wie es klingt, ist es in der Realität allerdings nicht. Abgesehen von den rechtlichen Vorschriften ist im Einzelhandel viel Know-how gefragt. Als Gründerin oder Gründer benötigen Sie Grundwissen in vielen Bereichen der Selbstständigkeit: Einkauf, Buchführung (schon mal vom Kassenbuch gehört?), Steuern, aber auch Marketing wollen gelernt sein. Wer kein Händchen für unternehmerisches Denken hat, wird seinen Laden vermutlich schnell wieder schließen müssen …
Auch wenn eine Ausbildung nicht vorgeschrieben ist, um einen eigenen Laden zu führen, ist sie wichtig und legt den Grundstein für den Geschäftserfolg. Die Ausbildung für Einzelhandelskaufleute, Verkäufer:innen oder Handelsfachwirt:innen – oder auch ein duales Studium (BWL – Handel) – vermitteln die angesprochenen Themen.
Anschließend gibt es Seminare für Gründer:innen oder auch zur Erstellung eines Businessplans, die auf dem Weg zum eigenen Laden unterstützen, etwa bei der Industrie- und Handelskammer (IHK). Werden Sie überwiegend selbst hinter der Kasse stehen, hilft außerdem ein Händchen für Kundenkontakt, Kommunikation und Produktkenntnisse. In kleinen Läden ist ein großes Verantwortungsbewusstsein und Eigenständigkeit vorausgesetzt. Können Sie Ihre Aufgaben nicht gut organisieren oder Öffnungszeiten nicht einhalten, vergrault das die Kundschaft schneller, als Sie „Organisationstalent“ sagen können.
Ideen für einen kleinen Laden
Haben Sie noch nicht die zündende Idee für das Konzept „mein eigener kleiner Laden“ gefunden? Denken Sie dabei stets daran, wofür es eine Nachfrage gibt, und (leider) nicht nur an eigene Interessen. Informieren Sie sich zum Beispiel, was aktuell im Trend ist und suchen Sie dann nach Orten, wo dieser Trend noch nicht bedient wird. Alternativ setzen Sie auf Altbewährtes und überlegen sich, womit Sie traditionellen Läden wie dem Tante-Emma-Laden oder einem Kiosk noch das gewisse Etwas verleihen.
Kleine Läden gibt es in allen Formen und Farben. Hier ein paar Ideen zur Inspiration:
Blumenladen
Blumenläden sind beliebt. Wer freut sich nicht über einen schönen Strauß auf dem Esstisch oder ein blumiges Geschenk? Und deshalb gibt es viele Floristen über ganz Deutschland verteilt. Man wird hier kaum noch erreichen, der günstigste sein.
Aber auch hier gibt es Trends und Möglichkeiten, sich besonders zu positionieren. Beispielsweise indem Sie auf Saisonalität und Regionalität achten, Bio-Blumen einkaufen und somit den Wunsch nach Nachhaltigkeit bedienen. Einige Blumenproduzenten, die in diese Richtung denken, haben sich bereits unter dem Begriff "Slow Flowers" zusammengefunden.
Wenn Ihr kleiner Laden ein Blumenladen werden soll, lesen Sie als nächstes: Eigenen Blumenladen eröffnen – Wie Sie sich als Florist selbstständig machen können.
Second-Hand-Laden
Nachhaltigkeit ist ohnehin ein breites Feld, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Second-Hand-Läden gab es aber schon, bevor man sich darüber so große Gedanken gemacht hat. Neben sozialen Kaufhäusern gibt es auch Geschäfte, die das Designerauge und den Geldbeutel erfreuen.
Als Alternative zu Kleinanzeigen & Co., wo man oft Pech hat oder sogar auf Betrüger reinfällt, könnten Sie zum Beispiel qualitätsgeprüfte Möbel oder Technik verkaufen und das mit einem Entrümpelungsservice verknüpfen. Oder wie wäre es, einen eigenen Second-Hand-Laden mit Brautmode zu eröffnen?
Wem die Zusammenstellung und Prüfung der Ware zu viel Aufwand scheint, kann stattdessen über ein Mietregal-Konzept nachdenken. Dort können sich Verkäufer:innen für bestimmte Zeiträume einmieten und gegen Provisionszahlung Gebrauchtes verkaufen. Das Konzept gibt es mittlerweile auch für Kunsthandwerker:innen, für die sich ein eigener Laden häufig nicht lohnt.
Shop-in-Shop
Je mehr große Kaufhäuser mit Waren aus den unterschiedlichsten Bereichen schließen, desto größer ist die Nachfrage nach Orten, an denen man immer noch alles bekommt. Beim Shop-in-Shop-System braucht man keine eigenen Verkaufsflächen, sondern betreibt eine abgegrenzte Fläche mit einem speziellen Angebot in einem größeren Geschäft.
Laden für Dekoartikel
Geschenkideen und Mitbringsel werden gern vor Ort gekauft. Richten Sie ein Geschäft für Dekoration ein, gibt es auch hier viele Trends, die man bedienen kann. Ein besonderes Sortiment und die passende Atmosphäre im Laden machen den Unterschied. Ein aktueller Trend ist etwa handgefertigte Keramik oder der Boho-Stil.
Buchladen
Die Zahl an Buchläden, insbesondere an Unabhängigen, sinkt. Wer einen Buchladen eröffnen will, braucht also gute Argumente, damit nicht online bestellt wird. Die Buchpreisbindung soll den Buchhandel dahingehend unterstützen, denn in den ersten 18 Monaten nach der Veröffentlichung muss ein Buch überall dasselbe kosten.
Für Buchläden werden regelmäßig Nachfolger gesucht. Außerdem findet sich doch immer noch der eine oder andere Ort, an dem man weit und breit keine Bücher oder nur die ersten zehn auf der Bestsellerliste im Supermarkt kaufen kann. Hier können Sie sich mit Beratung, persönlichen Empfehlungen und einem hochwertigen Sortiment, das alle Sparten abdeckt, einen Vorteil verschaffen. Ebenso können Buchläden mit Events für Bücherfans punkten.
Online-Geschäft eröffnen
Ein Onlineshop ist der Definition nach ebenso Einzelhandel. Man hat zwar kein lokales Geschäft, aber man stellt dennoch ein interessantes Sortiment zusammen, bietet Online-Beratung oder Services an. Online-Geschäfte haben den Vorteil, dass auch Nischen-Interessen bedient werden können, da sie im Netz ein breiteres Publikum erreichen.
Übrigens: Warum sich für das eine oder das andere entscheiden? Häufig ist es sinnvoll, dass Sie sowohl einen Laden als auch einen Onlineshop betreiben. Das gilt vor allem für besondere Sortimente und Handgefertigtes. Kundinnen und Kunden wissen es zudem zu schätzen, wenn sie etwas online bestellen und vor Ort abholen können.
So arbeiten Sie ein Konzept aus, bevor Sie Ihren Laden eröffnen
Die Begriffe „Laden“ und „Geschäft“ sind breit gefächert. Dementsprechend stellt sich die Frage, was Sie in Ihrem Laden eigentlich anbieten möchten. Es gibt die klassischen Tante-Emma-Läden auf dem Land, die von Honig bis Zahnbürste alles verkaufen. Dann gibt es jedoch auch kleine Geschäfte, die sich auf etwas spezialisiert haben, wie eine Papeterie.
Um herauszufinden, wie Sie Ihr Geschäft konzipieren möchten und ob das Vorhaben wirklich zu Ihnen passt, sollten Sie zunächst einen Businessplan erstellen.
Das sind die wichtigsten Inhalte:
Informationen zu Ihnen als Gründer
Vorstellen des Konzepts
Kostenkalkulation
Markt-, Standort- und Zielgruppenanalyse
Marketingstrategien
Zukunftsaussichten (Ist zum Beispiel ein Onlineshop geplant?)
Ein Businessplan ist vor allem dann eine Voraussetzung, wenn Sie Geldgeber, wie eine Bank, von Ihrem Konzept überzeugen müssen. So oder so dient er als Orientierung und Prüfung, ob die eigenen Ideen erfolgversprechend sind.
Was ist das Besondere an Ihrem Laden?
Läden gibt es viele … Aber was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Diese Frage sollten Sie sich stellen, bevor Sie Ihren eigenen Laden eröffnen. Weitere Überlegungen, die in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle spielen, sind unter anderem:
Welche Produkte möchte ich anbieten?
Wie hebe ich mich von der Konkurrenz ab?
Welche Preisspanne schwebt mir vor?
Wie möchte ich meine Marke definieren?
Durch welche Details zeichnet sich meine Marke aus?
Gut zu wissen: Manchmal ist es gar nicht so leicht, die ersten Ideen zu Papier zu bringen. Nehmen Sie sich Zeit und beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihrem Angebot. Oft hilft es, mit Freunden oder Verwandten darüber zu sprechen. Durch das Gespräch entstehen mitunter auch neue Gedankengänge und Ansätze.
Nächster Punkt im Businessplan: Standortanalyse
Wo Sie das Geschäft eröffnen möchten, bestimmt zu einem großen Teil, wie hoch Ihre Kosten sein werden. Eines steht fest: Mit einer Ladeneröffnung in einem belebten und beliebten Gebiet sind höhere Kosten verbunden, weil die Mieten hier in der Regel auch höher sind. Dennoch wäre es wenig sinnvoll, sich allein aus Kostengründen für eine unbelebte Gegend zu entscheiden.
Tipp: Wie so oft lohnt es sich, auf den beliebten „Mittelweg“ zu setzen und gleichzeitig darauf zu achten, dass Zielgruppe und Ladengegend zusammenpassen. Wer handwerklich begabt ist, kann mit einem renovierungsbedürftigen Laden ein Schnäppchen machen.
Generell handelt es sich um ein Vorurteil, dass ein Laden mit einer größeren Fläche besser sei als ein Geschäft, das lediglich auf wenigen Quadratmetern basiert. Die Standortwahl ist abhängig von Ihrem Konzept. Bedenken Sie bei Ihrer Entscheidung auch, ob Sie ein Lager benötigen oder Büroräume für die Belegschaft.
Zur Standortanalyse gehören auch folgende Überlegungen:
Wie sieht es mit der Anbindung an den Nahverkehr und der Parkplatzsituation aus?
Ist das Gebäude barrierefrei oder kann dahingehend umgebaut werden?
Wie viel Konkurrenz gibt es vor Ort? Wie stark unterscheiden sich die Angebote vom eigenen?
Geschäft nur vor Ort eröffnen oder auch online?
Die Pandemie hat gezeigt: Es lohnt sich, nicht nur auf den stationären Handel zu setzen. Ein Onlineshop hat den Vorteil, dass sich Ihre Zielgruppe erweitert. Eine immer beliebtere Option, die sich auch für kleinere Läden lohnen kann, ist beispielsweise Click and Collect. Allerdings ist es auch eine Frage der Kapazität. Schließlich müssen Sie sich dann um zwei Bereiche kümmern.
Am besten fokussieren Sie sich erst mal auf den Ausbau Ihres Geschäfts vor Ort. Wenn Sie hier die Prozesse gut im Blick haben, können Sie Ihr Business immer noch online weiterentwickeln. Besondere technische Kenntnisse benötigen Sie nicht, da Sie mit sogenannten Homepage-Baukästen spielend leicht einen Shop erstellen können.
Erfolgreich eigenen Laden eröffnen: Kosten kalkulieren
Eine ausführliche Kostenkalkulation gibt Ihnen Planungssicherheit und Aufschluss darüber, wie viel Kapital für den Start und langfristig benötigt wird. Es geht dabei sowohl um einmalige Kosten für die Eröffnung, als auch um laufende Kosten und, was Sie nicht vergessen dürfen, mit welchen Einnahmen können Sie rechnen? Dies sind die größten Kostenfaktoren im eigenen Laden:
Fixkosten z. B. Miete, Versicherungen, Personalkosten, Strom, Wasser
Einrichtungskosten: je nach Größe Ihres Ladens 50.000 bis 100.000 €
Mögliche Renovierungskosten
Ausgaben für Ihr Warenlager (Wareneinsatz optimieren ist das Stichwort für alle, die mit schnell Verderblichem handeln)
Marketingmaterial, z. B. Websiteerstellung, Flyer, Zeitungsanzeigen
Ausgaben für technische Tools wie Büroausstattung, Kartenterminals oder Kassensystem
Kosten für Handelsregistereintrag, Gewerbeanmeldung, anschließend Gewerbesteuer
Weiterbildungen
Eine wichtige Frage bei Ihrer Kostenkalkulation: Kassensystem mieten, leasen oder kaufen? In diesem Artikel bekommen Sie Entscheidungshilfe: Mehr erfahren
Um bei der Ladenausstattung Geld zu sparen, lohnt sich der Blick in Second-Hand-Portale. Zudem können Sie bestimmte Geräte mieten, leasen oder Ratenzahlung vereinbaren. Sind Sie handwerklich begabt und es fallen Umbauten an, kann sich Ihr Geschick finanziell positiv auswirken.
Laden eröffnen ohne Eigenkapital – geht das?
Angehende Gründer:innen mit Eigenkapital sind im Vorteil: Sie werden oft von Kreditgebern mit besseren Konditionen bedacht und sparen dadurch Zinsen. Das Eigenkapital bringt für Sie selbst und Investoren eine gewisse Sicherheit. Es stellt gerade in der ersten Zeit, bis schwarze Zahlen geschrieben werden können, einen sehr wichtigen Puffer dar. Aber gelingt der Traum vom eigenen Geschäft auch ohne Eigenkapital?
Selbst ohne Eigenkapital müssen Sie Ihren Traum vom eigenen Geschäft nicht gleich aufgeben. Informieren Sie sich am besten über mögliche Gründerzuschüsse und Finanzierungshilfen – beispielsweise bei der Agentur für Arbeit, wenn Sie aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen. Für Neugründer:innen mit besonderem Ladenkonzept gibt es gegebenenfalls sogar Geldpreise, für Buchläden etwa der Deutsche Buchhandlungspreis. Je nach anberaumter Kredithöhe kann es jedoch sein, dass die Suche nach einem überzeugenden Angebot ein wenig länger dauert.
Ob ein Laden ohne Eigenkapital eröffnet werden kann, ist gleichzeitig davon abhängig, welche Rechtsform gewählt wird. Grundsätzlich sind Sie bei der Entscheidung frei. Gerade kleine Läden sind häufig inhabergeführt und daher meist Einzelunternehmen. Der Vorteil ist, dass Anmeldung und Führung eines Einzelunternehmens vergleichsweise einfach sind. Außerdem gibt es kein vorgeschriebenes Mindestkapital – Einzelunternehmer:innen haften für das Geschäft aber sowohl mit privatem als auch betrieblichen Vermögen.
Bei anderen Rechtsformen sieht das anders aus: Das Stammkapital einer GmbH muss beispielsweise mindestens 25.000 € betragen. Zudem fallen bei der Gründung Notarkosten an.
Die wichtigste Ausstattung für Ihr eigenes Geschäft
Sie haben Ihren Businessplan erfolgreich geschrieben und Ihre ersten Ideen zu einem Konzept ausgearbeitet? Glückwunsch! Dann können Sie sich nun an die konkrete Planung Ihrer Ladenräume setzen. Doch was wird eigentlich alles benötigt?
Das ist die wichtigste Ausstattung für Ihren eigenen Laden:
Bürobereich mit Computer, Telefon und mehr Ausstattung für den Pausenraum, falls vorhanden
Lagermöglichkeiten für Ihre Produkte [(Kühl-)Regale, Kisten, Etiketten …] ansprechende Verkaufstheke
Regale, Ständer und Tische zum Präsentieren Ihrer Ware
Diebstahlsicherung
Kassenbereich inklusive Kartenterminals oder passendem Kassensystem, ggf. Kassenband
Fazit: Checkliste für die Ladeneröffnung
Sie sehen, das Eröffnen des eigenen Ladens bringt viele Überlegungen und Pflichten mit sich. Je besser Sie sich vorbereiten, desto besser können Sie sich später auf das Wesentliche konzentrieren und darauf hoffen, dass sich bald Erfolg und somit schwarze Zahlen einstellen. Ein gutes Netzwerk kann dabei helfen und erfahrene Einzelhändler:innen können Tipps geben – Kontakte finden Sie beispielsweise über den HDE Branchenverband des Einzelhandels.
Ja, die Gründung eines Unternehmens bedeutet auch Behördengänge und Unsicherheiten. Vergessen Sie aber nicht, wofür Sie das Ganze auf sich nehmen wollen: Die Freiheit in Ihrem eigenen Geschäft, mit Produkten, von denen Sie überzeugt sind. Viel Erfolg auf diesem Weg!
Ähnliche Artikel
Lesen Sie mehr zum Thema und erfahren Sie, wie Sie Ihr Geschäft voranbringen.