Vorteile und Nachteile der Kleinunternehmerregelung
Nicht sicher ob Sie die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen können und sollten? Wir erklären Ihnen hier die Vor- und Nachteile der Kleinunternehmerregelung.
Als Gründer müssen Sie sich entscheiden: Kleinunternehmerregelung ja oder nein? Keine einfache Entscheidung – und darum haben wir hier alles Wichtige für Sie zusammengefasst.
Was ist die Kleinunternehmerregelung?
Die Kleinunternehmerregelung laut § 19 UStG ist eine Vereinfachungsregelung für Unternehmen mit geringem Umsatz. Diese Regelung legt fest, dass diese Unternehmen keine Umsatzsteuer zahlen müssen.
Das bedeutet: Sie müssen auf Ihre Verkäufe keine Umsatzsteuer abführen, erhalten aber auch die Umsatzsteuer aus Ihren Einkäufen (= Vorsteuer) nicht rückerstattet.
Wer ist Kleinunternehmer?
Als Kleinunternehmer gelten vornehmlich alle Selbstständigen, die im Vorjahr einen Umsatz von nicht mehr als 22.000 Euro erzielt haben und im aktuellen Jahr einen Umsatz von 50.000 Euro nicht überschreiten.
Sollten Sie die Grenze überschritten haben, verfällt Ihr Status als Kleinunternehmer. Sie können diesen auch freiwillig aufgeben – das bedeutet aber, dass Sie für die nächsten fünf Jahre an diese Entscheidung gebunden sind.
Wie werde ich Kleinunternehmer?
Sie können bei Ihrer Unternehmensgründung den Status des Kleinunternehmer beim Finanzamt über den sogenannten Fragebogen zur steuerlichen Erfassung beantragen oder später direkt (möglichst schriftlichen) Kontakt mit dem entsprechenden Sachbearbeiter aufnehmen.
Aber: Ist es überhaupt klug, die Kleinunternehmerregelung in Anspruch zu nehmen? Was sind die Vorteile und Nachteile der Kleinunternehmerregelung?
Vorteile der Kleinunternehmerregelung
Die Vorteile der Kleinunternehmerregelung sind einleuchtend: Denn da Sie als Kleinunternehmer keine Umsatzsteuer ausweisen, ersparen Sie sich viel Arbeit im Zusammenhang mit der Umsatzsteuervoranmeldung. Denn wer keine Steuer ausweist, muss auch keine melden.
Richten Sie sich mit Ihrem Angebot vor allem an Privatkunden und Endverbraucher, können Sie Ihre Leistungen außerdem günstiger anbieten als die Konkurrenz. Ihre Kunden müssen schließlich keine Umsatzsteuer zahlen.
Nachteile der Kleinunternehmerregelung
Der Nachteil der Kleinunternehmerregelung ist, dass Sie wiederum keine Vorsteuer abziehen können. Das ist vor allem dann ungünstig, wenn Sie in einer Periode hohe Investitionen (also Ausgaben) tätigen.
Richtet sich Ihr Angebot an Unternehmen, bedeutet das, dass diese keine Vorsteuer aus Ihrer Rechnung geltend machen können – es ist ja keine angegeben. Dadurch entsteht Ihnen ein Wettbewerbsnachteil, da Unternehmen dann lieber bei einem anderen Anbieter kaufen könnten.
Tipp: Erfahren Sie hier, warum ein Rechnungsprogramm auch für Kleinunternehmer große Vorteile mitbringen kann.