Abschreibungsmethode – Was ist eine Abschreibungsmethode?
Die Abschreibungsmethode beschreibt die Art und Weise, nach der die Wertminderung von Vermögensgegenständen in einem Unternehmen erfasst wird.
Mit einem Rechnungsprogramm wie SumUp Rechnungen haben Sie all Ihre Einnahmen immer im Blick und wissen, welche Rechnungen schon beglichen und welche noch offen sind.
Die Abschreibungsmethode erfasst die planmäßige Abschreibung von Wirtschaftsgütern eines Unternehmens. Sie beschreibt damit den Wertverlust eines Wirtschaftsgutes, der über die Dauer der Nutzung beispielsweise durch Abnutzung entsteht.
Abschreibungsmethoden HGB
Welche Vermögensgegenstände abgeschrieben werden dürfen, wird in § 253 Abs. 2 - 4 HGB definiert. Hierbei gilt, dass die Güter zeitlich begrenzt einsetzbar sein müssen oder aber nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung abgeschrieben werden müssen. Abschreibungen, die auf steuerrechtlichen Abschreibungen beruhen, werden überdies durch §254 HGB ermöglicht (z.B. Abschreibungen für geringwertige Wirtschaftsgüter).
Welche Abschreibungsmethoden gibt es?
Um den Werteverlust eines Wirtschaftsgutes im Zuge seiner Nutzung zu erfassen, konnten bis vor einiger Zeit für die Abschreibung noch wahlweise unterschiedliche Abschreibungsmethoden angewendet werden.
Mögliche Abschreibungsmethoden waren:
Lineare Abschreibung
Degressive Abschreibung
Kombinierte Abschreibung
Progressive Abschreibung
Leistungsbezogene Abschreibung / Leistungsabschreibung
Die Art der Abschreibungsmethode ist für die Buchhaltung häufig nicht frei wählbar, sondern vom Gesetzgeber vorgegeben. So ist die aktuell einzig gültige Abschreibungsmethode die lineare Abschreibung.
Im Folgenden werden die unterschiedlichen Abschreibungsmethoden erklärt.
Lineare Abschreibung – aktuell gültige Abschreibungsmethode
Bei der linearen Abschreibung werden die Kosten eines Gegenstands gleichmäßig auf die Nutzungsdauer verteilt. Somit wird unterstellt, dass sich ein Vermögensgegenstand gleichmäßig über seine Nutzungsdauer hinweg abnutzt und damit gleichmäßig an Wert verliert. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn eine Maschine aufgrund einer stabilen Nachfrage über ihre gesamte Nutzungsdauer hinweg ungefähr gleich stark genutzt wird.
Beispiel: Lineare Abschreibungsmethode
Eine Maschine die 50.000 Euro kostet und 5 Jahre genutzt werden soll, wird im Rahmen der linearen Abschreibungsmethode in jedem Jahr um 10.000 Euro abgeschrieben.
Der Abschreibungsplan würde in diesem Fall wie folgt aussehen:
Die Maschine ist laut linearer Abschreibung nach dem ersten Nutzungsjahr nur noch 40.000 € Wert, nach dem zweiten Jahr der Nutzung nur noch 30.000 € u.s.w.
Hinweis: Die lineare Abschreibung ist aktuell die einzig steuerlich zulässige Abschreibungsmethode.
Degressive Abschreibung – alternative Abschreibungsmethode
Bei der degressiven Abschreibung wird in jeder Periode ein bestimmter Prozentsatz des Restwertes vom Vorjahr abgeschrieben. Der Abschreibungsbetrag fällt also stetig – somit werden die ersten Nutzungsjahre stärker durch die Abschreibungen belastet. Angewendet wurde diese Methode daher beispielsweise bei Maschinen aus der Produktion, die in den Anfangsjahren aufgrund starker Nachfrage häufiger genutzt werden – und somit auch einer höheren Abnutzung unterliegen – als später.
Da bei dieser Methode immer nur ein Teil des Restwertes abgeschrieben wird, kann der Wert des betreffenden Gegenstands nie auf 0 sinken.
Zu den Formen der degressiven Abschreibung zählen:
Geometrisch-degressive Abschreibung
Arithemtisch-degressive Abschreibung
Beispiel: Geometrisch-degressive Abschreibungsmethode
Wenn wir also wieder die Maschine mit Anschaffungswert von 50.000 Euro anschauen, diese aber nun jährlich um 20 % abschrieben wird, sieht der Abschreibungsplan wie folgt aus:
Nach dem ersten Jahr der Abschreibung sinkt der Wert der Maschine auf 35.000 €. In den Folgejahren sinkt der Wert aufgrund nachlassender Nachfragen immer weniger schnell.
Neben der geometrisch-degressiven Abschreibung, bei der der Abschreibungsbetrag jährlich um denselben Prozentsatz sinkt, gibt es auch noch eine andere Forme der degressiven Abschreibung: Die arithemtisch-degressive Abschreibung. Dabei sinkt der Abschreibungsbetrag jährlich um denselben Betrag.
Hinweis: Die Abschreibung nach der degressiven Abschreibungsmethode ist aktuell nicht zulässig.
Progressive Abschreibung – alternative Abschreibungsmethode
Die progressive Abschreibung verhält sich genau umgekehrt zur degressiven Abschreibung: Sie führt zu jährlich steigenden Abschreibungsbeträgen. Ihr Einsatz war äußerst selten und spielte in der Regel nur in Ausnahmefällen eine Rolle beispielsweise bei Anlagen, die sukzessive hochgefahren werden, z.B. Kraftwerke.
Varianten der progressiven Abschreibungsmethode sind die geometrisch-progressive Abschreibung und die arithemtisch-progressive Abschreibung.
Hinweis: Die Abschreibung nach der progressiven Abschreibungsmethode ist aktuell nicht zulässig.
Kombinierte Abschreibung – Kombination mehrerer Abschreibungsmethoden
Nach dieser Abschreibungsmethode werden verschiedene Abschreibungsmethoden miteinander kombiniert, z.B. wird mit der degressiven Abschreibung begonnen und dann nach einer Weile auf die lineare Abschreibung umgestellt.
In der Regel wird bei der degressiv-linearen Abschreibung in der Periode umgestellt, in der die lineare Abschreibung erstmals über der degressiven Abschreibung liegt.
Für einige Zeit war diese Abschreibungsmethode steuerlich zugelassen. Für die Unternehmer hatte das den Vorteil, dass sie Kosten früher geltend machen können als mit der linearen Abschreibungsmethode und daher in den ersten Nutzungsjahren ihre Steuerlast senken können.
Hinweis: Die Abschreibung nach der kombinierten Abschreibungsmethode ist aktuell nicht zulässig.
Leistungsbezogene Abschreibung – flexible Abschreibungsmethode
Mit der leistungsbezogenen Abschreibung / Leistungsabschreibung werden die Kosten eines Anlagegenstands in Abhängigkeit von ihrer Leistung auf die Nutzungsperioden verteilt. Sie gibt somit den tatsächlichen Verschleiß eines Vermögensgegenstandes wieder, der je nach Intensivität der Nutzung stärker oder schwächer ausfallen kann. Dazu ist es notwendig, nicht nur die erwartete Nutzungsdauer zu kennen, sondern auch die Gesamtleistung der Maschine.
Beispiel: Leistunsgbezogene Abschreibungsmethode
Wieder soll unsere Maschine im Wert von 50.000 Euro als Beispiel dienen.
Wir wissen nun außerdem, dass die Maschine in ihrer Nutzungsdauer insgesamt 50.000 Schrauben produzieren kann. Für jede in einer Periode produzierte Schraube wird daher eine Abschreibung von einem Euro vorgenommen. Der Abschreibungsplan sieht nun wie folgt aus:
Analog zu der Anzahl produzierter Schrauben wird die Maschine nach jedem Jahr also stärker oder schwächer abgeschrieben.
Hinweis: Die Abschreibung nach der leistungsbezogenen Abschreibungsmethode ist aktuell nicht zulässig.