Bank – Was ist eine Bank?

Unter einer Bank versteht man im kaufmännischen Sinn ein Kreditinstitut, das entgeltpflichtige Leistungen für den Kapitalverkehr anbietet.

Als Kreditinstitut bietet eine Bank Leistungen für den Zahlungsverkehr, Kreditverkehr und Kapitalverkehr an.

In Deutschland versteht man unter einem Kreditinstitut einen kaufmännischen Betrieb, der Bankgeschäfte betreibt.

Die Bank und ihre allgemeinen Funktionen

Banken nehmen in der Regel sechs Hauptfunktionen wahr. Zu diesen Hauptfunktionen zählen:

  • Leistungen wie z.B. Bargeldgeschäfte

  • Vergabe von Krediten

  • Monetäre Funktion (gesamter Zahlungsverkehr)

  • Geldpolitische Anreize (Zinsen bzw. Zinssatz erhöhen oder senken)

  • Investitionsfunktion (Wertpapierhandel)

  • Wirtschaftsfunktion

Die klassische Geschäftsgrundlage von Banken bilden dabei insbesondere die Verwaltung von Spareinlagen sowie die Kreditvergabe.

Volkswirtschaftliche Funktionen einer Bank

Auf volkswirtschaftlicher Ebene müssen Banken vor allem drei zentrale Funktionen erfüllen:

Fristentransformation – 1. Funktion einer Bank

Anleger und Kreditnehmer denken häufig in unterschiedlichen Zeiträumen. Während Anleger tendenziell sehr kurzfristig an ihr Geld kommen möchten, wünschen sich Kreditnehmer häufig langfristige Kredite.

Banken bieten ihren Kunden sehr flexible Anlagekonditionen, etwa bei Girokonten oder Tagesgeldkonten, die von einem Tag auf den anderen komplett geleert werden können. Andererseits verleihen sie Geld für längere Zeiträume, häufig über mehrere Jahre.

Eine Gefahr besteht durch die Fristentransformation, wenn die Banken auf einmal das Vertrauen ihrer Kunden verlieren. In diesem Fall kann es zu einem „Bankrun“ kommen, bei dem alle Anleger auf einmal ihr Geld ausgezahlt haben wollen. Das stellt die Bank natürlich vor Probleme, da sie das Geld ihrer Kunden langfristig verliehen hat.

Risikotransformation – 2. Funktion einer Bank

Während Sparer ihr Geld, das sie bei Banken anlegen, auf jeden Fall zurückbekommen möchten, besteht bei jedem vergebenen einzelnen Kredit die Gefahr, dass der Schuldner seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.

Da die Bank eine große Anzahl von Krediten vergibt und über die Ausfallwahrscheinlichkeit ihrer Kreditnehmer relativ gut Bescheid weiß, ist für sie das Gesamtrisiko aus den vergebenen Kredit nicht sehr groß.

Die Anleger können daher ihrerseits davon ausgehen, dass sie mit großer Sicherheit ihre Ersparnisse zurückbekommen.

Losgrößentransformation – 3. Funktion einer Bank

Anleger sind häufig Privatpersonen, die recht kleine Ersparnisse haben. Unternehmen benötigen im Gegensatz dazu Kredite von beträchtlichem Wert.

Banken können dieses Problem lösen, indem sie das Geld vieler Anleger nehmen und es an eine geringere Anzahl Kreditnehmer verleihen.

Die Bank und ihre Kundengruppen

Zu den Kundengruppen von Banken zählen Privatkunden, Firmenkunden, Staaten und andere Banken. Im Folgenden werden die einzelnen Kundengruppen näher beschrieben.

Privatkunden

Unter einem Privatkunden versteht man eine einzelne Person – im Gegensatz zu Firmenkunden oder Institutionen. Das Privatkundengeschäft einer Bank wird wiederum unterschieden in

  • Standardkunde: Schwerpunkt Massengeschäft (Zahlungsverkehr, Kredite, Kreditkarten)

  • Vermögender Kunde: Schwerpunkt Vermögensberatung

Firmenkunden

Unter Firmenkunden versteht man Geschäftskunden – also Unternehmen und Institutionen. Sie wickeln ihre Geschäfte in der Regel über ein Firmenkonto ab. Der Schwerpunkt hier liegt auf der Kreditvergabe an Unternehmen.

Staaten

Auch Staaten zählen zur Kundengruppe einer Bank. Zum Angebotsspektrum zählt hier die Gewährung von Staatsanleihen.

Banken

Neben Privatkunden, Firmenkunden und Staaten haben Banken auch andere Banken als Kunden. Dieser Handel zwischen Banken unter sich wird auch als Interbankenhandel bezeichnet.