Subunternehmer – Was ist ein Subunternehmer?
Ein Subunternehmer erhält Aufträge von einem Hauptunternehmer bzw. Generalunternehmer und erbringt für diesen Leistungen. Bei dem Subunternehmer handelt es sich um einen eigenständigen Unternehmer.
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Die Bedingungen für die Zusammenarbeit mit dem beauftragten Unternehmen sind vorher vertraglich zu vereinbaren. Dies wird in einem Werk- oder Dienstvertrag bzw. Subunternehmervertrag festgehalten.
Bedeutung von Subunternehmen
Was bedeutet „Sub“ eigentlich? Die Bedeutung von „Sub“ ist „unter“ oder „sich unterhalb befindend“. Dies lässt sich auch auf den Begriff Subunternehmen anwenden. Das Subunternehmen arbeitet unterhalb des Hauptunternehmens.
Der Subunternehmer wird von dem Generalunternehmen lediglich mit der Ausführung von einer Nebenleistung beauftragt, wobei der Generalunternehmer den Auftrag eines direkten Auftraggebers ausführt.
Beispiel Subunternehmen
Der Modehersteller Fashion plant ein großes Event für die Vorstellung der neuen Kollektion. Um dieses zu organisieren, beauftragt er die Eventagentur Events. Events wiederum lagert die Lichtinstallationen für die Modenschau an das Unternehmen Lights aus.
Somit ist Fashion Auftraggeber, Events ist Generalunternehmer und Lights ist Subunternehmer.
Mit dem eigentlichen Auftraggeber Fashion geht Lights als Subunternehmer also gar keine vertragliche Beziehung ein. Alles rund um den Arbeitsvertrag wird mit dem Hauptunternehmer, also Events, geregelt.
Subunternehmer werden: So geht’s
Subunternehmer sind alle Selbstständige, Freelancer oder Unternehmen, die Aufträge ausführen. Somit sind Sie möglicherweise schon ein Subunternehmer, wenn Sie selbstständig sind. Sobald Sie im Auftrag eines Hauptunternehmers Aufträge ausführen, sind Sie ein Subunternehmer.
Größere Unternehmen suchen Subunternehmer oftmals im Festeinsatz. Das trifft zum Beispiel auf Speditionsunternehmern zu. Diese suchen nach einem ganzjährigen Festeinsatz, so dass die Subunternehmer längerfristig mit den jeweiligen Hauptunternehmer zusammenarbeiten, über ein ganzes Jahr oder eventuell sogar über mehrere Jahre.
Vorteile vom Beauftragen von Subunternehmern
Durch den Einsatz von Subunternehmer werden in erster Linie Kosten gespart. Bei der Vergabe des Auftrags an ein Subunternehmen wird outgesourct und Lohn- und Lohnnebenkosten entfallen vollständig. Der Subunternehmer wird lediglich im vertraglichen Rahmen nach seiner Leistung bezahlt.
Ein anderer Grund ist, dass es im Hauptunternehmen nicht die nötigen Ressourcen des Auftraggebers gibt und die Leistung deshalb ausgelagert wird. Hauptunternehmer profitieren somit von den Kenntnissen des Subunternehmers.
Besonders Existenzgründer profitieren von dem Anheuern von Subunternehmern, denn sie können oftmals nur Aufträge annehmen, wenn sie Aufgaben oder Teilaufgaben an externe Spezialisten abgeben. Außerdem entfallen zusätzliche Kosten, zum Beispiel von Sozialversicherungsbeiträgen.
Natürlich profitieren auch Subunternehmer selbst, denn sie erhalten zum Beispiel Zugang zu neuen Kunden, ohne selbst in die Kundenakquise einzusteigen. Dies ist nach der Existenzgründung ebenfalls vorteilhaft, denn zwar arbeitet der Subunternehmer selbstständig, aber erhält Aufträge trotzdem vom Generalunternehmen. Zudem ist die Aussicht auf Folgeaufträge gegeben.
Nachteile vom Beauftragen von Subunternehmern
Natürlich gibt es neben Vorteilen auch Nachteilen, was Ihre Arbeit als Subunternehmer betrifft: Der direkte Kontakt zum Kunden fehlt. Oftmals erwähnen die Hauptunternehmer die beteiligten Subunternehmer bei den Auftraggebern nicht. Ist ein Subunternehmer lediglich für ein Hauptunternehmen tätig, könnte eine Scheinselbstständigkeit vermutet werden.
Ihre rechtliche Situation als Subunternehmer
Als Subunternehmer gehen Sie mit dem Auftraggeber keine Rechtsbeziehung ein, weshalb Sie auch keine Haftungsansprüche gegen ihn haben. Diese Punkte sollten Sie mit dem Hauptunternehmen, welches Sie beauftragt, vertraglich regeln, damit der Generalunternehmer für Sie haftet.
Grundsätzlich gilt, was im Arbeitsvertrag steht. Wenn Sie als Subunternehmer raushandeln können, dass Ihr Generalunternehmer immer für Sie haftet, dann gilt dies auch.
Bei Arbeitsunfällen haftet der direkte Arbeitgeber. Der Verunfallte kann Schadenersatzansprüche gegen seinen Arbeitgeber stellen, der Arbeitgeber kann wiederum Ansprüche gegen den beteiligten Hauptunternehmer oder andere Dritte prüfen lassen.
Dies gilt auch andersherum: Machen Sie einen Fehler und können eventuell als Subunternehmer die Leistungen nicht erbringen, geht die Verantwortung dafür an den Hauptunternehmer über. Der Hauptunternehmer ist dem Auftraggeber und der Subunternehmer dem Hauptunternehmer gegenüber verantwortlich.
Beispiel: Ein Bauherr (Auftraggeber) beanstandet Baumängel direkt an den Hauptunternehmer, der mit dem Hausbau beauftragt wurde. Dieser Hauptunternehmer gibt diese an das Subunternehmen weiter, welches die Mängel verursacht hat und verlangt von diesem, die Mängel zu beseitigen.
Subunternehmer gesucht: So finden Sie ein Subunternehmen
Wenn Sie einzelne Aufträge für Ihr Unternehmen auslagern möchten, können Sie dies über einen Subunternehmer tun. Falls Ihr Auftraggeber Leistungen an Sie stellt, die Sie nicht ausführen möchten oder können, schauen Sie sich nach einem Experten in diesem Gebiet um und stellen einen Subunternehmer dafür an.
Sie finden Subunternehmer für die jeweilige Aufgabe entweder über eine Recherche im Internet oder vielleicht sogar in Ihrem engeren Bekanntenkreis. Eventuell können Sie Geschäftspartner oder Kunden fragen, ob sie Ihnen jemanden für die spezielle Leistung empfehlen können.
Im Anschluss sollten Sie die potenziellen Subunternehmer kennenlernen und vertragliche Konditionen aushandeln. Wenn Sie sich einig sind und der Subunternehmervertrag steht und unterzeichnet ist, arbeiten Sie offiziell mit einem Subunternehmer zusammen.