Vorauskasse – Was ist Vorauskasse?

Synonym für den Begriff Vorauskasse kann auch Vorauszahlung oder Vorkasse verwendet werden. Die Bedeutung von Vorauskasse ist, wie die Bezeichnung vermuten lässt, dass der Kunde ein Produkt oder eine Dienstleistung im Voraus bezahlt, also bevor er diese(s) erhalten hat. In Englisch spricht man bei Vorauskasse von einem advance payment.

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Wann wird Vorauskasse angewendet?

In der Regel legt das Kaufrecht fest, so steht es sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 433 BGB), dass Kaufverträge folgendermaßen ablaufen sollten:

Der Käufer und Verkäufer bzw. der Kunde und Dienstleister übergeben gleichzeitig Produkt und Kaufpreis. Der Verkäufer übergibt die Waren und im selben Zug erhält er den jeweiligen Rechnungsbetrag des Kunden.

So ist es zum Beispiel im Einzelhandel. In vielen Fällen und Branchen ist solch ein Vorgehen allerdings nicht möglich, vor allem, wenn es nicht um Waren, sondern Dienstleistungen geht.

Helfen Sie als Handwerker zum Beispiel bei langfristigen Bauarbeiten, die sich über Wochen oder sogar Monate hinziehen, ist es eher unüblich, dass Ihr Auftraggeber Sie nach jedem Ihrer Arbeitstage bezahlt, sondern Sie am Ende eine große Rechnung stellen oder eine Anzahlung, eine Teilzahlung bzw. Abschlagszahlung oder Vorauskasse verlangen.

Handwerker müssen zudem in den meisten Fällen Material im Voraus einkaufen, deshalb fällt für sie eine große Summe schon vor Arbeitsbeginn an, die sie sich per Vorauskasse vom Auftraggeber zurückzahlen lassen sollten.

Bei Reiseveranstaltern ist es üblich, Vorauskasse zu verlangen, allerdings darf höchstens 20 % der Gesamtsumme verlangt werden. In Online-Shops kommt es häufiger vor, dass Neukunden nur per Vorauskasse zahlen können. Der Händler versendet die Ware nach Zahlungseingang.

Wie wird Vorauskasse angewendet?

Die Vorauskasse läuft per Definition so ab, dass Ihr Kunde Ihnen den Rechnungsbetrag zum Beispiel als Überweisung zukommen lässt. Haben Sie das Geld erhalten, versenden Sie Ihre Ware oder beginnen mit der Dienstleistung.

Zum Beispiel können Sie dem Kunden eine Rechnung stellen und ihn bitten, per Vorauskasse zu zahlen. Sie sollten mit Ihrem Kunden auf jeden Fall im Vorfeld besprechen, dass Sie eine Vorauszahlung wünschen, sodass er sich eventuell noch dagegen entscheiden kann und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.

Nachdem Sie gemeinsam die Vorauszahlung vereinbart haben, können Sie Ihrem Kunden eine Proforma Rechnung ausstellen. Diese ist ein Beleg für Ihren Kunden und außerdem geben Sie in ihr an, welche Verpflichtungen Sie noch auszuführen haben.

Vorteile von Vorauskasse

Vorauskasse als Zahlung bringt für den Verkäufer bzw. den Dienstleister den Vorteil der Sicherheit mit sich. Zahlung per Vorauskasse sollten Sie vor allem bei Kunden in Betracht ziehen, die Sie noch nicht kennen und auch bei höheren Beträgen. Als Händler können Sie sich somit effektiv vor Zahlungsausfällen Ihrer Kunden schützen.

Nachteile von Vorauskasse

Was Vorauskasse heißt, ist, dass Sie als Lieferant bzw. Dienstleister den Rechnungsbetrag Ihres Kunden schon erhalten, obwohl Sie Ihre Leistung noch nicht erbracht haben. Dementsprechend ist bei der Vorauskasse das Risiko für den Kunden am höchsten.

Dieser zahlt im Voraus den Rechnungsbetrag an Sie, ohne, dass er Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung gesehen bzw. erhalten hat. Kunden sind der Vorauskasse oftmals skeptisch gegenüber und entscheiden sich aufgrund des Risikos teilweise gegen eine Zusammenarbeit oder gegen den Kauf bei einem Dienstleisters, der Vorauskasse verlangt.

Hinzu kommt, dass die Bearbeitungszeit bei der Zahlart Vorauskasse vergleichsweise lang ist und durchaus einige Tage in Anspruch nehmen kann. Kunden wünschen sich, Waren möglichst zeitnah zu erhalten, weshalb sie Abstand von der Vorauszahlung nehmen.

Falls Sie zum Beispiel einen Online-Shop betreiben, sollten Sie also auch andere Zahlungsoptionen, wie zum Beispiel den Kauf auf Rechnung, anbieten, sonst gehen Sie das Risiko ein, dass die Kunden den Kauf wieder abbrechen.