Auf den Leib geschneidert

Maßschneidermeisterin Wiebke Tirrel im Porträt

Auf den Leib geschneidert

Maßschneidermeisterin Wiebke Tirrel im Porträt

In einer kleinen Seitenstraße im hippen Kölner Stadtteil Ehrenfeld betreibt die Kostüm- und Maßschneiderin Wiebke Tirrel ihr Atelier Karnevalesque. Von Kindesbeinen an, seitdem sie anfing zu tanzen, hat sie bereits mit dem Karneval zu tun – doch ihre wahre Leidenschaft gilt den Kostümen.

Mit 13 bekam sie bereits ihre erste Nähmaschine und brachte sich das Schneidern selbst bei. Nach dem Abitur stand ihr Entschluss fest: Sie wollte eine Ausbildung als Schneiderin machen.

Selbstständig im Kölner Karneval

Mit dem Gesellenbrief in der Tasche studierte sie an der Hochschule in Mönchengladbach Modedesign. Die Handwerkerin und Künstlerin in ihr stellte aber schnell fest, dass die Modeindustrie nichts für sie ist. Sie kehrte zurück ins Handwerk, legte die Meisterprüfung ab und stieg als Maßschneiderin im organisierten Karneval ein.

Doch Arbeitsplätze für Schneidermeisterinnen liegen nicht auf der Straße. Diese Erfahrung musste Wiebke Tirell machen, nachdem sie ihre Festanstellung verlor. Eine Umschulung kam für sie nicht infrage.

„Ich liebe Kostüme, Entwerfen und mein Handwerk. Den Kölner Karneval, den Tanz in seinen unendlichen Facetten, Burlesque, Drag und Bühne. Die Arbeit mit und für Künstler, Tänzer und Medienmenschen aller Couleur.“

Ihr Handwerk liegt ihr am Herzen, sie liebt es, kreativ zu sein und ihre Ideen von der Zeichnung auf Papier in individuelle Maßanfertigungen zu verwandeln. Es blieb also nur der Schritt, den Sprung in die Selbstständigkeit im Handwerk zu wagen. Das passende Ladenlokal war schnell gefunden und so gründete sie 2016 mit „Karnevalesque“ ihre eigene Maß- und Kostümschneiderei.

Ohne großes Risiko gestartet

Ihre Gründung beschreibt Wiebke als durchwachsen. Zwar waren für die Gründung ihres Ateliers keine größeren Investitionen erforderlich, denn alles, was sie brauchte – ein Schneidetisch, eine Nähmaschine und ein Bügelbrett – war bereits vorhanden. 

Allerdings war die Entscheidung am Anfang auch nicht ganz freiwillig: Ihr blieb keine Alternative als der Schritt in die Selbstständigkeit, um weiterhin in ihrem Beruf arbeiten zu können. Dennoch wagte sie den Schritt –– eine Entscheidung, die sie bis heute nicht bereut.

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Wissen und Können bewahren

Nachdem Wiebke ihr Unternehmen gründete, entwickelte sich die Auftragslage sehr schnell positiv, sodass sie die Arbeit alleine nicht länger bewältigen konnte. Doch Gesellinnen oder Gesellen waren nicht zu finden: Die wenigsten bleiben dem Handwerk treu, sondern nutzen die Ausbildung im Handwerk als Grundlage fürs Studium. Kein Wunder, denn die Verdienstmöglichkeiten sind nicht gerade rosig.

Bis vor kurzem bekamen Azubis gerade einmal 160 € im Monat. Mittlerweile erhalten Sie zumindest den Mindestlohn.

Davon zu leben, ist nicht gerade einfach. Also entschied sie sich dazu, selbst auszubilden. „Ich möchte Handwerkstechniken weitergeben, Wissen und Können bewahren und sicherstellen, dass nichts verloren geht. Dennoch muss sich hier etwas ändern, um das Handwerk auch in Zukunft am Leben zu halten.“

Erst Corona, dann ein Baby

Handlungsbedarf sieht die frischgebackene Mutter nicht nur bei der Bezahlung, sondern auch bei der Unterstützung für selbstständige Mütter. Denn einen Anspruch auf Mutterschutz und Elternzeit gibt es für sie in der Regel nicht. Zwar können selbstständige Unternehmerinnen Elterngeld beantragen, jedoch deckt das gerade mal die privaten Kosten.

So stand Wiebke bis zum letzten Tag vor der Geburt im Atelier und saß vier Monate danach wieder an der Nähmaschine. Anders ging es leider nicht. „Hier ist noch viel Luft nach oben", betont Wiebke und wünscht sich bessere Regelungen für Selbstständige. 

„Mit dem Baby hat sich einiges geändert.“

Heute ist der Kleine 18 Monate alt und der Betrieb ist an einem Punkt, an dem es wieder rund läuft. Wiebke ist froh und stolz, die Zeit überlebt zu haben. Gott sei Dank spiele ihr Sohn mit, erzählt sie, sei entspannt – er kenne es ja auch gar nicht anders. Sie kann jetzt wieder in Vollzeit arbeiten, die Auftragslage ist sehr gut. So gut, dass sie überlegt, weitere Mitarbeitende – Gesellinnen oder Auszubildende – einzustellen.

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Anderssein zahlt sich aus

Anderen Gründerinnen und Gründern rät sie, mutig zu sein, ausgetretene Pfade zu verlassen und ihr eigenes Ding zu machen. „Wir sind heute bunt und anders. Wir heben uns von anderen ab. Das finden nicht immer alle gut. Aber das macht nichts: Die Kunden kommen gern zu uns.“ So gehen bei „Karnevalesque“ auch Kreativität und Kundenkontakt Hand in Hand. „Der Entwurf stammt meist von uns und wird später gemeinsam mit den Kunden weiterentwickelt.”

„Als Handwerkerin und Künstlerin mag ich es am liebsten, wenn meine Kunden mir vertrauen und mir freie Hand lassen.“

Nicht nur die Kunden kommen gern, sondern auch die Mitarbeitenden dank ihrer offenen Art und Mitarbeiterführung. „Mein Atelier soll für alle auch ein Zuhause sein. Wir verbringen hier viel Zeit zusammen. Da soll sich jeder wohlfühlen und gerne herkommen“.

Außerdem empfiehlt sie anderen Selbstständigen, sich auf jeden Fall einen guten finanziellen Berater und einen guten Steuerberater zu suchen. Denn in inhabergeführten Handwerksbetrieben besteht meist ein tiefes fachliches Verständnis des eigenen Handwerks, doch in Sachen Buchhaltung fehlt es bei vielen an Know-how.

Ein echter Zugewinn

Die flexiblen Businesstools von SumUp helfen Wiebke dabei, den Überblick über ihre Einnahmen zu behalten und ihrer Kundschaft Kartenzahlungen zu ermöglichen.

Lange Zeit war das Atelier „Karnevalesque“ weit und breit der einzige Betrieb mit einer Bargeldkasse. Das war einfach nicht mehr zeitgemäß. Spätestens mit Corona war dann klar, dass eine elektronische Lösung her muss, um auch Kartenzahlungen zu akzeptieren. Die Entscheidung fiel auf SumUp und hat sich bewährt.

„Das Kartenlesegerät ist ein echter Zugewinn für uns und unsere Kunden. Es ist einfach, selbsterklärend und intuitiv zu bedienen.”

Die meisten Aufträge über Kostüme gehen im Atelier auf Rechnung. Es gibt aber auch Anfertigungen wie Mützen oder Lappenröcke, die direkt vor Ort gekauft werden können. Kunden, die kein Bargeld dabei haben, sagen zwar, dass sie wiederkommen, tun es meist aber nicht. Ohne Kartenzahlung keine Impulskäufe. Hier bietet das Kartenterminal einen echten Mehrwert für beide Seiten.

„Ganz ehrlich? Manchmal frage ich mich, welche Umsätze mir ohne SumUp bisher entgangen sind.“

Schluss mit der Zettelwirtschaft

Das Gerät kann aber noch mehr: „Ich kann jede Zahlung eindeutig benennen, was mir die Zuordnung bei der Abrechnung erheblich erleichtert“, berichtet Wiebke. Die Zettelwirtschaft, die bisher praktiziert wurde, kostet einfach zu viel Zeit. Alle Umsätze sauber in der Übersicht einsehen zu können, reduziert den Aufwand für die Buchhaltung erheblich und erleichtert auch die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater.

Darüber hinaus plant Wiebke, das Solo Kartenterminal künftig auch mit zum Kunden zu nehmen: „So kann ich die Anprobe der Kostüme direkt mit der Abrechnung verbinden.“

Wir von SumUp freuen uns darauf, Wiebke auch weiterhin dabei zu unterstützen, ihr Geschäft erfolgreich voranzubringen.

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