Strategien zur Steigerung der Mitarbeitermotivation in der Gastronomie

Entdecken Sie Methoden, um ein motiviertes und loyales Gastro-Team aufzubauen.

Veröffentlicht • 13.7.2024 | Aktualisiert • 13.7.2024

Strategien zur Steigerung der Mitarbeitermotivation in der Gastronomie

Entdecken Sie Methoden, um ein motiviertes und loyales Gastro-Team aufzubauen.

Veröffentlicht • 13.7.2024 | Aktualisiert • 13.7.2024

Motivierte Mitarbeitende sind entscheidend für den Erfolg eines Gastronomiebetriebes. Ein motiviertes Team zeichnet sich durch Engagement, Produktivität und die in der Gastronomie so wichtige hohe Kundenorientierung aus. Trotz ihrer Bemühungen stehen Gastronomen dennoch oft vor der Herausforderung, die Mitarbeitermotivation aufrechtzuerhalten. Es gibt jedoch Strategien, die Ihnen dabei helfen können, Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz des eher stressigen Umfelds in der Gastronomie motiviert zu halten.

Mitarbeitermotivation: unverzichtbar in der Gastronomie

Ihr Gastronomiekonzept kann noch so gut durchdacht sein, die Zielgruppenanalyse so sorgfältig durchgeführt sein, dass Ihre Tische immer voll besetzt sind, Ihre Speisekarte so gestaltet sein, dass Sie genau den Geschmack der Zeit und Ihrer Gäste treffen. Sie haben den richtigen Standort für Ihr Lokal und auch das Restaurant-Design und die Ausstattung sorgen für ein angenehmes Ambiente, das auch die Barrierefreiheit berücksichtigt, damit sich alle Ihre Gäste wohlfühlen können. Sie erfüllen alle Gesetze und rechtlichen Vorschriften sowie Umweltauflagen und achten auf Nachhaltigkeit in der Gastronomie.

Das alles garantiert Ihnen aber noch keinen Erfolg in der Gastronomie. Die entscheidende Zutat, das Erfolgsrezept in jedem gastronomischen Betrieb – quasi das Salz in der Suppe – ist ein motiviertes Team. Unmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun nur das Nötigste, wählen immer die bequemste statt der besten Lösung, suchen stets den eigenen Vorteil, statt den Gewinn für den Betrieb und das Team in den Vordergrund zu stellen, betreiben Prokrastination und schieben Aufgaben, auf die sie keine Lust haben, vor sich her. Kurz: Sie schaden der Produktivität und dem Betriebsklima. 

Hohe Servicequalität sichern

Dagegen wirken sich Engagement und Leidenschaft für ihre Arbeit bei motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern positiv und unmittelbar auf die Qualität des Kundenerlebnisses sowie die Effizienz der Abläufe im Service und der Küche aus. In einer Branche wie der Gastronomie, die von Stress und Hektik geprägt ist, spielt die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine entscheidende Rolle, um die täglich anfallenden Herausforderungen zu bewältigen. Flexibilität, Belastbarkeit und die Bereitschaft, zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, sind erforderlich, um 

  • den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten,

  • zur Kosteneffizienz beizutragen,

  • das Arbeitsumfeld positiv zu beeinflussen,

  • das Image des Unternehmens zu stärken und

  • damit letztendlich die Gäste zufriedenzustellen.

Positives Arbeitsumfeld schaffen

Darüber hinaus trägt die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bei, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, das von Teamarbeit, Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist. Sie fördern eine Kultur des Respekts, der Offenheit und der Wertschätzung, die wiederum das Engagement und die Loyalität des gesamten Teams stärkt.

Vertrauen in den Betrieb stärken

Ein weiterer wichtiger Aspekt im Zusammenhang mit der Motivation von Mitarbeitern ist das Image und die Reputation eines gastronomischen Betriebs. Motivierte Mitarbeitende, die stolz auf ihren Arbeitsplatz sind und sich mit dem Betrieb identifizieren, tragen maßgeblich dazu bei, ein positives Image aufzubauen und die Bindung der Gäste zu stärken. Sie sind die besten Botschafter:innen für Ihr Restaurant, Café, Imbiss oder Ihre Bar und beeinflussen direkt die Wahrnehmung Ihrer Gäste. 

Vergessen Sie auch nicht, dass motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen einen Wettbewerbsvorteil in einem hart umkämpften Arbeitsmarkt sichern: Die Gastronomie zählt zu den Branchen, die besonders vom Personalmangel betroffen sind. Je attraktiver Ihr Betrieb auf potenzielle Bewerber:innen wirkt, desto besser stehen die Chancen, qualifizierte Fachkräfte für Küche, Bar und Service oder für die Ausbildung in der Gastronomie zu gewinnen.

Beitrag zur Kosteneffizienz

Neben diesen Faktoren verbessert die Mitarbeitermotivation auch die Kosteneffizienz in Gastronomiebetrieben. Durch ihre hohe Leistungsbereitschaft und ihr Engagement tragen motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bei, Fehler zu reduzieren, die Produktivität zu steigern und die Mitarbeiterfluktuation zu verringern. Dadurch steigt die Rentabilität Ihres Betriebs und Sie sichern sich langfristigen Erfolg.

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Herausforderungen in der Gastronomie

„Leichter gesagt als getan“, werden jetzt vielleicht einige von Ihnen denken. Und das nicht ganz zu Unrecht. Gastronomen stehen vor einer Reihe von Herausforderungen, wenn es darum geht, die Motivation von Mitarbeitern aufrechtzuerhalten.

Hohe Arbeitsbelastung und Stress sind an der Tagesordnung: Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten oft unter hohem Druck – Stress und Erschöpfung sind die Folgen. Niedrige Löhne und begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten, insbesondere für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einstiegspositionen, unregelmäßige Arbeitszeiten, die die Work-Life-Balance beeinträchtigen, eine hohe Fluktuation, die zu einer ständigen Herausforderung führt, neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzuarbeiten, um das Team aufrechtzuerhalten – dies alles sind Faktoren, die dazu führen, dass die Mitarbeitermotivation sinkt.

Wer sich und seine Leistung unter dieser Belastung nicht ausreichend anerkannt und wertgeschätzt fühlt, ständig mit Instabilität und einer ungesunden Work-Life-Balance konfrontiert wird, ungenügend entlohnt wird und keine Karrieremöglichkeiten sieht, verliert schnell die Motivation, sein Bestes zu geben. Die Kunst, diese Herausforderungen zu bewältigen und die Motivation im Team aufrechtzuerhalten, liegt darin, auf die Bedürfnisse und Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen, um zu verstehen, was sie motiviert. 

Was ist Mitarbeitermotivation?

Haben Sie erkannt, was bei Ihnen im Betrieb schiefläuft und zu Frustration in Ihrem Team führt, steht Ihnen mit der Mitarbeitermotivation ein wichtiges Instrument in der Mitarbeiterführung und -entwicklung zur Verfügung, um die Zufriedenheit Ihres Teams und damit Ihre Motivation, ihre Leistung zu steigern, zu erhöhen. Einfach gesagt, Sie beeinflussen die Einstellung und das Handeln Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, indem Sie Anreize schaffen, die Sie motivieren, jeden Tag ihr Bestes zu geben und sich aktiv am Erfolg des Betriebes zu beteiligen. Entscheidend für den Erfolg Ihrer Maßnahmen ist, die Bedürfnisse, Ziele und Werte Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Zielen und Visionen Ihres Betriebes in Einklang zu bringen. Damit das gelingt, ist es wichtig zu verstehen, was Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eigentlich antreibt. 

Was treibt Mitarbeitende an?

Mitarbeitermotivation ist ein komplexes Thema, bei dem individuelle, organisatorische und externe Faktoren eine Rolle spielen. Um gezielt Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeitermotivation zu ergreifen, müssen daher sämtliche Faktoren berücksichtigt werden, um passende Rahmenbedingungen zu schaffen, die zu einer positiven Einstellung zur Arbeit und einer positiven Identifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Ihrem Betrieb führen. 

Die Mitarbeitermotivation unterscheidet hierbei zwischen der extrinsischen und der intrinsischen Motivation. Um den bestmöglichen Effekt zu erzielen, sollten Ihre Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation beide Formen berücksichtigen.

Extrinsische und intrinsische Motivation

Extrinsische und intrinsische Motivation sind zwei verschiedene Arten von Antrieb, die das Verhalten und die Leistung einer Person beeinflussen.

Extrinsische Motivation bezieht sich auf die Anreize oder Belohnungen von außen, die eine Person dazu motivieren, eine bestimmte Handlung auszuführen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese externen Belohnungen dienen dem Zweck, Menschen anzuspornen, bestimmte Verhaltensweisen zu zeigen oder Ziele zu erreichen. Sie können sowohl materieller als auch sozialer Natur sein. Ein Beispiel für extrinsische Motivation wären Bonuszahlungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten, wenn sie bestimmte Verkaufsziele erreichen. Neben Geld zählen auch Lob und Anerkennung oder die Aussicht auf eine Beförderung zu den möglichen externen Belohnungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren, hart zu arbeiten, um die angebotene Belohnung zu erhalten. 

Im Gegensatz dazu bezieht sich intrinsische Motivation auf den inneren Antrieb oder die persönliche Befriedigung, die eine Person aus einer Handlung oder einer Tätigkeit – in unserem Fall aus ihrer Arbeit – zieht. Unabhängig von äußeren Belohnungen oder Anreizen sind diese Personen von Natur aus motiviert, bestimmte Aktivitäten auszuführen, weil sie ihnen Freude bereiten oder ihre persönlichen Werte und Interessen entsprechen. Ihr Fokus liegt auf dem eigenen Vergnügen, der Herausforderung, dem Interesse oder der persönlichen Erfüllung. So kann beispielsweise eine positive Restaurant-Bewertung auf Social Media intrinsisch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu antreiben, Gästen besten Service zu bieten. Oder die Freude am Umgang mit Menschen motiviert sie, die Extrameile zu gehen, um ihnen ein unvergessliches Restauranterlebnis zu bieten. Oder sie fordern sich selbst heraus, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern, weil sie einfach Freude daran haben, sich weiterzuentwickeln und erfolgreich zu sein.

Insgesamt spielen sowohl extrinsische als auch intrinsische Motivation eine wichtige Rolle dabei, das Verhalten und die Leistung einer Person zu beeinflussen. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beiden Arten der Motivation ist daher empfehlenswert, um Strategien, Methoden und Maßnahmen zu entwickeln, die langfristig die Leistung und Zufriedenheit der Belegschaft fördern und zur Steigerung der Mitarbeitermotivation beitragen.

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Mitarbeitermotivation in der Gastronomie: 10 Strategien

Ein motiviertes Team ist nicht nur produktiver, sondern trägt auch maßgeblich zur Zufriedenheit Ihrer Gäste und zum langfristigen Erfolg Ihres Betriebs bei. Die Motivation Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, darunter Anerkennung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten, ein positives Arbeitsumfeld, Fairness und Transparenz, Work-Life-Balance und persönliche Werte.  

Welche Maßnahmen Sie in Ihrem Betrieb implementieren und ob sie sich dazu eignen, die Einstellung Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positiv zu beeinflussen, hängt dabei maßgeblich von den Wünschen und Bedürfnissen Ihres Teams sowie Ihren eigenen Zielen und den betrieblichen Gegebenheiten ab.

Sprechen Sie Lob und Anerkennung aus

Lob und Anerkennung sind mächtige Werkzeuge, um die Motivation Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu steigern. Geben Sie positives Feedback zu guten Leistungen, loben Sie besonderen Einsatz, feiern und belohnen Sie Erfolge beispielsweise durch finanzielle Anreize, Gratisessen oder zusätzliche freie Tage.

Bezahlbarer Wohnraum für Mitarbeitende

Das Best Western Hotel „Das Donners“ in Cuxhaven hat ein eigenes Gebäude mit Mitarbeiterwohnungen gebaut, um bezahlbaren Wohnraum für Mitarbeitende im Gastgewerbe zur Verfügung zu stellen und potenziellen Bewerber:innen die Wohnungssuche zu erleichtern.

Vergessen Sie dabei aber auch nicht die Wertschätzung für die alltägliche Arbeit, die Ihr Team leistet. All die Aufgaben, die täglich in der Gastronomie anfallen, tragen zum reibungslosen Ablauf bei, sorgen dafür, dass Tische schnell wieder besetzt werden können, Gäste nicht lange auf ihr Essen warten müssen oder dass alle geltenden Hygienevorschriften in der Gastronomie eingehalten werden. Zeigen Sie Wertschätzung für jedes einzelne Teammitglied, das mit seinem Einsatz zum Erfolg Ihres gastronomischen Betriebes beiträgt.

Fördern Sie ein positives Betriebsklima

Schaffen Sie ein angenehmes Arbeitsumfeld, in dem sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter respektiert, geschätzt und unterstützt fühlt. Hierzu zählt beispielsweise, dass Sie als Arbeitgeber:in alle erforderlichen Informationen und Mittel zur Verfügung stellen, die Ihr Team benötigt, um seine Arbeit zu erledigen. Dazu gehört aber auch ein freundlicher und professioneller Ton – insbesondere in stressigen Situationen. Zusätzlich fördern Teambuilding-Maßnahmen den Zusammenhalt. Dabei muss es nicht immer ein großes Event sein. Etablieren Sie doch beispielsweise ein regelmäßiges gemeinsames Essen, bei dem sich das Team in entspannter Atmosphäre austauschen und besser kennenlernen kann. 

Schaffen Sie eine offene Kommunikationskultur

Um ein positives Betriebsklima zu unterstützen, schaffen Sie eine offene Kommunikationskultur, in der Ideen und Anliegen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört werden. Sorgen Sie dafür, dass Sie in Gesprächen klare Aussagen treffen. Reden Sie nicht um den heißen Brei herum, tischen Sie keine halb garen Informationen auf, sondern stehen Sie zu Ihrem Wort. Auf diese Weise laden Sie Ihr Team dazu ein, auch unbequeme Wahrheiten aussprechen zu können und schaffen durch klare Worte und Transparenz bei allen Teammitgliedern – unabhängig von Rang, Position oder Aufgabe – einen gemeinsamen Wissensstand. 

Verankern Sie eine positive Fehlerkultur

Wer Fehler als natürlichen Bestandteil eines Entwicklungsprozesses anerkennt, fördert innovative Denkweisen und ermutigt sein Team, Neues auszuprobieren, ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. Statt Schuld zuzuweisen und eine Atmosphäre der Angst zu schaffen, setzen Sie mit einer offenen Fehlkultur auf konstruktives Feedback und unterstützen Ihr Team dabei, Fehler zu bewältigen und neue Lösungen zu entwickeln.

Fördern Sie eine gesunde Work-Life-Balance

Schichtdienst, Wochenendarbeit, Saisonspitzen – der Dienstplan in der Gastronomie erfordert häufig große Flexibilität von den Beschäftigten. Oft ist es da nicht einfach, Arbeitszeiten, Familie und Hobbys in Einklang zu bringen. Eine schlechte Work-Life-Balance führt daher häufig zu einer hohen Mitarbeiterfluktuation. Für die Belegschaft, die bleibt, bedeutet das, sich immer wieder auf neue Kolleginnen und Kollegen einstellen und diese einarbeiten zu müssen. Nicht selten leidet das Team unter dieser Instabilität.

Zwar lassen sich Doppelschichten oder spontanes Einspringen in der Gastronomie nicht gänzlich vermeiden, es gibt aber durchaus Mittel und Wege, um Ihren Angestellten entgegenzukommen. Beispielsweise indem Sie den Dienstplan sorgfältig und vor allem rechtzeitig erstellen. Berücksichtigen Sie bei den Arbeitszeiten, freien Tagen oder Urlaub bestmöglich die Wünsche Ihrer Angestellten. Und wenn der Plan steht, sorgen Sie dafür, dass er verbindlich bleibt. Es kann sich immer mal was ändern. Im Großen und Ganzen muss sich Ihr Team aber darauf verlassen können, um entsprechend zu planen.

Arbeiten Sie zu Hochzeiten in der Saison beispielsweise mit Aushilfen, statt freie Tage zu streichen. Oder bieten Sie flexible Arbeitszeitmodelle an. Auf diese Weise können Sie gleichzeitig Arbeitskräfte gewinnen, die dem Markt nicht in Vollzeit zur Verfügung stehen. 

Stellen Sie eine faire Bezahlung sicher

Die Gastronomiebranche hat in Deutschland den höchsten Anteil an Niedriglohnjobs. Um sicherzustellen, dass Angestellte einen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten, wurde 2015 der Mindestlohn auch in der Gastronomie eingeführt. Nach dem Mindestlohngesetz sind Gastronomiebetriebe dazu verpflichtet, allen Angestellten unabhängig von Aufgabe, Qualifikation oder Art der Anstellung mindestens 12,41 € pro Stunde (Stand 2024) zu bezahlen. Der Mindestlohn gilt also sowohl für gelernte Fachkräfte als auch für ungelernte Servicekräfte, Küchenhilfen oder auch Aushilfskellner:innen.

Investition in die Zukunft Der Betreiber der Ganymed Brasserie in Berlin ist überzeugt, dass in einer nachwuchsschwachen Branche wie der Gastronomie gute Leistungen auch entsprechend entlohnt werden sollten. Statt der marktüblichen knapp 800 € verdienen Köchinnen und Köche im ersten Lehrjahr hier 1.200 € brutto.

Mit dem Mindestlohn halten Sie sich zwar an die gesetzlichen Auflagen, werden in puncto Mitarbeitermotivation aber kaum etwas erreichen – selbst mit den zusätzlichen Einnahmen aus dem Trinkgeld, mit dem Angestellte in der Gastronomie ihr Gehalt aufbessern können, sorgt der Mindestlohn kaum für große Motivation. Ein faires und vor allem angemessenes Gehalt für die Leistung Ihrer Belegschaft ist ein entscheidender Faktor, um die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern. 

Gehen Sie mit gutem Beispiel voran

Als Verantwortliche:r in der Gastronomie haben Sie eine Vorbildfunktion. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Beispielsweise mit einer offenen und transparenten Kommunikation, einer positiven Fehlerkultur und einer motivierenden Einstellung. Leben Sie Ihrem Team Ihre Werte vor: der perfekte Umgang mit dem Gast, Nachhaltigkeit in der Gastronomie, die Vermeidung von Foodwaste durch den verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln, Verbindlichkeit in der Dienstplangestaltung etc. Seien Sie sich für nichts zu schade, packen Sie mit an oder übernehmen Sie im Notfall auch mal eine Schicht, um sich den Respekt des Teams zu verdienen.

Haben Sie Vertrauen

Stichwort Mikromanagement: Auch wenn Sie die Chefin oder der Chef sind, müssen Sie nicht alles selbst machen oder alles kontrollieren. Vertrauen Sie den Kompetenzen Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und räumen Ihnen Entscheidungsspielraum in ihren Bereichen ein. Beziehen Sie sie mit in Unternehmensentscheidungen ein. Sprechen Sie beispielsweise mit dem Küchenpersonal, bevor Sie neue Geräte anschaffen. Oder mit dem Servicepersonal, wenn Sie planen, ein neues digitales Kassensystem oder ein bestimmtes Online-Reservierungssystem zu nutzen. Bieten Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen und ihre Meinungen und Ideen einzubringen, um ihr Gefühl der Zugehörigkeit und Verantwortung zu stärken.

Erfolg teilen „Es gibt keinen besseren Weg, den Erfolg eines Unternehmens zu sichern, als die Beschäftigten am zukünftigen Gewinn zu beteiligen.“ Die schottische Brauerei BrewDog beteiligte ihre 750 Mitarbeitenden durch Anteilsüberlassung am Gewinn des Unternehmens.

Unterstützen Sie persönliche Ziele 

Erarbeiten und vereinbaren Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klare Ziele, die sie dazu motivieren, ihr Bestes zu geben und sich kontinuierlich zu verbessern. Geben Sie regelmäßig konstruktives Feedback, um die Entwicklung zu fördern. Möglicherweise bietet sich auch ein Mentoring- oder Coaching-Programm an, um Ihrem Team individuelle Unterstützung und Entwicklungsmöglichkeiten anzubieten und ihre Motivation zu fördern. Stellen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Einstiegspositionen beispielsweise eine erfahrene Kollegin oder einen erfahrenen Kollegen zur Seite.

Fördern Sie die Karrieremöglichkeiten in Ihrem Betrieb

Neben der individuellen Entwicklung Ihrer Teammitglieder schaffen Sie klare Aufstiegsmöglichkeiten und Karrierepfade, um die Motivation zu steigern und langfristiges Engagement zu fördern. Geben Sie ihnen die Chance, sich in Seminaren oder Workshops weiterzubilden, neue Fähigkeiten zu erlernen und zusätzliches Wissen zu erwerben. Damit verbessern Sie nicht nur die Mitarbeitermotivation, sondern sorgen gleichzeitig für gut ausgebildete Fachkräfte aus den eigenen Reihen.

Ein motiviertes und loyales Team formen

In der Gastronomie sind motivierte Mitarbeitende entscheidend für den Erfolg, da sie Engagement, Produktivität und eine hohe Kundenorientierung gewährleisten. Trotz der oft stressigen Arbeitsbedingungen können gezielte Strategien die Mitarbeitermotivation nachhaltig steigern. Zu diesen Maßnahmen zählen Anerkennung und Lob, ein positives Arbeitsumfeld und eine offene Kommunikationskultur zu schaffen, faire Bezahlung, Work-Life-Balance und Karrierechancen zu fördern. Sowohl extrinsische als auch intrinsische Motivationen sollten bei der Strategie zur Mitarbeitermotivation berücksichtigt werden.

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